Re: Jazz-Glossen

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Anonym
Inaktiv

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FefWenn Du (Vorgarten) hinsichtlich der Sachen, die mir am Herzen liegen, Mist verbreitest, dann wird Dir „in die Wade gebissen“. Das weißt Du und da kann Dir auch niemand helfen.

Persönlich, obwohl ich vorgarten nicht kenne: das ist Schlamm. Und da können auch die hübschen Tönchen (die vorgarten ja sogar schätzte) von Coleman nicht aushelfen.

Ich würde hier nie auf dieses Box-Video hinweisen, denn es wird nicht verstanden und löst nur negative Gefühle aus.

Und warum hast Du dann auf das Video hingewiesen? Und lieferst mit dem Vernissage-Unfug gleich noch mal nach? Machst Du Dich lustig, eingebürgert im Fusselmund der eigenen Meinung?

(Oh weia – es war ja vorgarten, der das Boxvideo eingestellt hat. Entschuldige, meine Schusseligkeit. Das Vernissage-Video mag der Grund meiner Verwechselung sein, es ist so ähnlich.)

Den Quark mit der europäischen Klassik hättest Du Dir sparen können, wärest Du ein Junge aus Afrika, würdest Du das Gegenteil vielleicht schreiben, dann mithilfe der afrikanischen Klassik, c’est à dire gegen sie.

Erstens weil Boxen ein brutaler und deshalb höchst bedenklicher Sport ist. Zweitens weil für diese Bewegungssache kaum Verständnis besteht. Wenn einer z.B. auf der Trompete lyrisch spielt, ein wenig Karibik-Flair mit dabei hat und auch manchmal ein bisschen avanciert klingt, dann findet man das herzerwärmend und kunstvoll. Das ergibt sich zwangsläufig aus unserem kulturellen Hintergrund als gebildete (mitunter „pseudo-intellektuelle“) Mitteleuropäer. Diese Boxer-Sache ist hingegen eine Form von kämpferischem Tanz. Da geht es um sich gut anfühlende Bewegungskunst. Capoeira ist ein weiteres gutes Beispiel dafür und auch für die Verbindung des Kampfs zur Musik. Die Kultivierung dieser Seite der Musik wurde von den Afro-Amerikanern aus Westafrika mitgebracht. Das ist im Vergleich zur europäischen Klassik ein völlig konträrer Ansatz und es braucht einiges, um ein wenig Gespür für diesen anderen kulturellen Zugang zu entwickeln. Parker, Gillespie, Miles Davis … sie alle waren am Boxen interessiert (wie Steve Coleman im Video erläutert) und es ist schon sinnvoll, ein wenig zu verstehen, warum. Denn das ist in ihrer Musik. Als ich Steve Coleman wieder einmal in einer bestimmten Weise spielen hörte, sah ich ihn plötzlich vor mir, wie er boxte, und seitdem hab ich das Gefühl, dass ich diese Spielweise verstehe – sie fühlt sich gut an. Die brutale Seite des Boxens ist in der Musik nicht vorhanden. Es bleibt die pure Bewegungskunst, verschlüsselt in melodisch-rhythmische Linien.

Was hast Du eigentlich gegen Hintergründe, in denen Luder lauern – oder sind das genau die Hintergründe, die Du dann nimmst, bei Gelegenheit? Fef, bei Deinen Posts kommt man wirklich auf dumme Witze, die keine sein können. Was sollen diese Video-Spielchen? Hat Coleman auch einen Drang sich zu verweigern, diesem Unfug? Deine Laudatio verstehe ich nicht. Aber wahrscheinlich ist es wie immer, das Schreiben der Laudatio fällt schwer, sie zu schreiben ein unabwägbarer Entschluss und zur „puren Bewegungskunst“ bleibt vielleicht nichts, als frische Unterhaltung und Beine zu wünschen. Arme vielleicht noch.

Et c’est trop, enfin.

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