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Du suchst aber auch die schlimmsten Auswüchse des gegenwärtigen Mainstream-Jazz hervor :lol:
Rava hat natürlich seine Verdienste, wie Sclavis – und die Forderung nach soviel Respekt, um die Namen korrekt zu schreiben, hat mit der (Un-)Möglichlichkeit einer Diskussion selbstverständlich nur am Rande zu tun.
Was Du uns genau sagen willst, verstehe ich allerdings noch immer nicht. Der gegenwärtige Jazz ist an vielen Ecken sehr lebendig und kreativ, wenn Dir davon keine passen (auch die von Steve Coleman nicht mehr? Da gäb’s noch Steve Lehman, Leute wie Vijay Iyer oder Rudresh Mahanthappa könnte auch gefallen … aber wie gesagt, ich verstehe nicht, was Du – von „Newks Time“ mal abgesehen – genau magst und was Dir im gegenwärtigen Jazz fehlt.
Natürlich machen manche – gerade die noch von den untergehenden Major Labeln gehaltenen – Jazzer dämliche Musik, suchen nach Inspiration in den abwegigsten Gebieten oder geben sich für die deppertsten Marketing-Ideen her (Diana Krall im négligée – ach wie die Arme leidet!). Das Grasen ausserhalb der Weide hat allerdings von Anbeginn zum Jazz gehört, die Kunst besteht allerdings darin, das richtige Material, die passende Inspiration, zu finden und diese auf eine funktionierende Weise umzusetzen. Michael Jackson ist gewiss keine Inspirationsquelle, der ich viel zutrauen würde … ob Rava dahintersteht, ob er einfach einen lukrativen Auftrag erahlten hatte, keine Ahnung … aber ich will bitte, bitte nicht im nächsten Post Deine Auslöschung Ravas lesen, ja? Hör Dir erst mal ein paar seiner älteren Sachen an (auch unter den jüngeren gibt’s schöne).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba