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redbeansandrice…generell halt ich diesen Gedanken, dass der Jazz sein Publikum verliert, weil die Songs den Leuten nicht mehr bekannt sind, ziemlich sonderbar – wenn ich in ein Rockkonzert gehe, erwarte ich ja auch nicht, dass dort Stücke gespielt werden, die ich kenne…
Darum ging’s mir auch gar nicht – eher um nails Vorschlag, Jazzer müssten sich halt nach neuen Standards umschauen. Den halte ich für nicht so schlecht, weil viele Jazzer in den letzten Jahren in der Tat zu viele mittelmässige und vergessenswürdige Originals geschrieben haben… aber ich würde da eben auch – je nach Stilrichtung – eher im Hardbop oder auch im Free nach alten Stücken oder Konzepten suchen, die man wieder mal aufführen könnte… manchmal denke ich, die Smalls Leute könnten sich mal Zorn holen als Repertoire-Mann, der würde ihnen bestimmt gute Sonny Clark oder Hank Mobley Tunes vorlegen, statt schon wieder „I’ll Remember April“ und „What Is This Thing Called Love“ (wobei letzteres natürlich ein toller Song ist, aber man hat ihn halt auch schon zu oft gehört).
Was Dylan betrifft: in der Tat, das geht ganz gut, natürlich besonders bei Michael Moores Jewels & Binoculars! Aber wenn Stanley Turrentine oder Joshua Redman meinen, „Blowin‘ in the Wind“ spielen zu müssen, finde ich das trotzdem eine ganz schlechte Idee.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba