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ich hab generell das gefühl, dass Hornstein die Zeitpunkte ein bißchen durcheinandergehen… die Sache mit den konservatoriumsgeschulten Musikern gab es offensichtlich schon in seiner Generation (und naja, vielleicht hat er insofern recht, dass wir jetzt an dem Punkt sind, an dem auch die Dozenten ausnahmslos keine Autodidakten mehr sind), welche Stücke man denn spielen soll, die das Publikum kennt, schwierig, in Sachen Criss Cross vs Hank Mobley stimm ich ja zu, aber let’s face it, selbst sowas wie „Autumn Leaves“ oder „The Shadow of your Smile“ ist kein Gemeingut mehr, die Kompositionen von Horace Silver oder gar Hank Mobley… und Radiohead covern ist ja mal ganz nett, aber „gesellschaftliche Relevanz“ wird man so billig niemals kriegen können… auf „Summertime Opium“ finden sich „Take Five“ und „Pink Panther“, klar das sind die paar Jazzstandards, die wirklich noch jeder kennt, aber ich bin eigentlich ganz dankbar, dass sich nicht jeder aus diesem doch sehr beschränkten Fundus bedient… das alles ist jedenfalls schon seit den 40er Jahren ein Problem… was schließlich die Sache mit den jungen Musikern betrifft: John Coltrane hat wirklich noch sein Debütalbum mit 30 aufgenommen, aber das war eine Generation, in der dieses Datum auch wirklich besonders spät lag… das ging immer mal so hin und her, aber ich hab eigentlich vor allem das Gefühl, dass Hornstein nicht erkennt, dass die wirklich etablierten Musiker aus seiner Generation (was weiß ich, Till Brönner, Barbara Dennerlein) Möglichkeiten haben, von denen die jungen Leute nur träumen können – das ist nun mal die Dynamik dieser Dinge – wer es als junger Musiker nicht schafft, ganz nach oben zu kommen, der wird es in der Regel auch später nicht schaffen, es gibt nun mal Platz für ein paar alte etablierte und einen etwas größeren Haufen junge, das konsolidiert sich dann – was auch eigentlich nicht schlecht ist, weil sich die verbleibenden alten dann andere Karrierewege suchen können (siehe etwa hier einen der ganz großen Schlagzeuger des deutschen Free Jazz)
@van‚t Hoft: wollt ich mich immer mal mit beschäfftigen, noch nicht dazugekommen,
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