Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Jazz-Glossen › Re: Jazz-Glossen
Das mit der Moral muss jeder für sich entscheiden.
Aber ich wär froh, wenn Du etwas weniger zu pauschalen Aussagen greifen würdest! Du weisst ja sehr wohl, dass ich z.B. grösste Achtung vor Lee Konitz‘ unkonventionellem und äusserst persönlichem Umgang mit Standards habe. Es geht eben nicht nur ums „Was“ sondern auch ums „Wie“. Es gibt im aktuellen Jazz vieles, was auf Originals basiert, die nicht so anders sind als die Originals, die vor Jahrzehnten schon geschrieben wurden, die Spielhaltung ist auch keine wesentlich andere, bloss wurde natürlich einiges verfeinert, „verbessert“. Das kann man gerne hören, ich persönlich will *das meiste* (Achtung: das heisst nicht *alles*, sondern eben *das meiste*!) davon einfach nicht hören, es interessiert mich nicht, gefällt mir nicht, regt mich zu nichts an (ausser zum Ausschalten).
Deswegen halte ich mich moralisch keineswegs für überlegen, diese Dinge muss wie gesagt sowieso jeder für sich selbst lösen (oder an eine Institution wie die katholische Kirche – Realpräsenz, holy shit! – oder einen Kriminellen wie L. Ron Hubbard delegieren).
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba