Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Jazz-Glossen › Re: Jazz-Glossen
Mir ist noch einmal Marsalis eingefallen: Der Punkt für mich ist: Wenn ich verstehen will, was Armstrong so großartig macht usw., dann frag ich nicht einen Free-Jazz-Anhänger, sondern einen, der wirklich auf die Tradition steht. Und wenn einer davon so viel Ahnung hat wie Marsalis und das so gut vermitteln kann wie er, dann ist das super. Das heißt ja nicht, dass ich jetzt ein für allemal zum „Lager“ der „Traditionalisten“ gehöre und alles andere ablehnen muss. Man muss doch nicht immer in diesen „Lagern“ denken. Und eine Ahnung davon zu kriegen, warum Armstrong so toll war, das ist wichtig! Z.B. sagte der zumindest ehemalige Free-Jazz-Trompeter Enrico Rava, der heute gerne von der Bedeutung der Europäer redet: Wenn er mit dem Auto unterwegs ist, dann hört er besonders gern die alten Aufnahmen von Armstrong.
Ich sah gerade, wie Marsalis in seiner verschmitzten Art sagte: „Ich wette, wenn die Mars-Menschen hier landen, dann werden sie nach Leuten suchen, die ein bisschen Blues spielen können. Sie werden sagen: Also, wer von euch kann Blues spielen? Uns fehlt dieses Feeling da oben. Und wenn du keinen Blues spielen kannst, na, dann schnipsen sie dich wahrscheinlich aus. Aber wenn doch, dann kannst du mitkommen.“ – Also dann!
--