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Ich muss mich nochmal korrigieren betreffend der Miles Davis Box-Sets:
metal spine:
#1 – Miles Davis & John Coltrane: The Complete Columbia Recordings 1955-1961 (6CD, 2000)
#2 – Miles Davis / Gil Evans: The Complete Columbia Studio Recordings (6CD, 1996)
#3 – Seven Steps: The Complete Columbia Recordings of Miles Davis 1963-1964 (7CD, 2004)
#4 – Miles Davis Quintet 1965-1968 (6CD, 1998)
#5 – The Complete In a Silent Way Sessions (3CD, 2001)
#6 – The Complete Bitches Brew Sessions (4CD, 1998)
#7 – The Complete Jack Johnson Sessions (5CD, 2003)
#8 – The Complete On the Corner Sessions (6CD, 2007)
Anmerkungen: #5 hat einen Papp-Rücken, der Rücken von #3 oxidiert ein wenig (sieht aber erst in ca. 350 Jahren so aus wie die Bill Evans Verve-Box) und der Rücken von #8 ist zu eng gemacht für das viele Papier dazwischen (die Rücken sind alle gleich breit ausser jener von #5)
Von Sets #1-#7 gab Mosaic LP-Versionen in kleinen Auflagen heraus – aber nicht von der „On the Corner“ Box!
live
In Person – Friday Night at the Blackhawk, San Francisco – Complete, Volume 1 (2CD, 2003)
In Person – Saturday Night at the Blackhawk, San Francisco – Complete, Volume 2 (2CD, 2003)
The Complete Live at the Plugged Nickel 1965 (8CD, 1995)
The Cellar Door Sessions 1970 (5CD, 2005)
Von allen drei Sets gab Mosaic eine LP-Version heraus.
Anmerkungen: Die Blackhawk Doppel CDs gab’s auch in einer billigen Papp-Hülle als 4CD-Set, sonst keine weiteren Unterschiede, soweit mir bekannt. Die Cellar Door Sessions sind verpackt wie die metal spine Boxen aber auch mit Papp-Rücken, dicker als jener von #5 aber schmaler als die übrigen.
long box
Longbox-Ausgaben (ca. 12″ x 6″) gibt’s von den Sets:
#1, #2, #4, #5, #6 (alle 2004) und #7 (2005).
Von #1 (2011) und #2 (2010) sind auch bereits eine der in letzter Zeit so oft gesehenen, weniger hochen Boxen erschienen (hier und hier).
Anmerkungen: Da die Lektüre der Booklets in den metal spine-Sets recht mühsam ist, würde ich durchaus zu den Longbox-Ausgaben raten (ich habe allerdings nur die metal spine Sets, hab sie stets beim Erscheinen gekauft, von Anfang an). Ich weiss nicht, ob die Longbox-Ausgaben Booklets haben, die man rausnehmen kann, die neuen von 2010/11 haben soweit ich diese Art Box-Sets kenne, eingebundene Booklets, die man nicht rausnehmen kann.
fehlende Aufnahmen
In den obigen Boxen fehlt der grosse Teil von „Someday My Prince Will Come“ (1961), nur die Stücke mit Coltrane sind am Ende von Box #1 zu hören. Das ist sehr schade.
„At Carnegie Hall“ (1961) – ursprünglich als zwei LPs/Alben. Enthält die grossartige Live-Version vom „Concierto de Aranjuez“ mit Gil Evans sowie ein paar von Hank Mobleys besten Soli auf Platte… zudem eine mitreissende Version von „Teo“… und Jimmy Cobb scheint in einigen Stücken schon den leichten, flächigen Pult von Tony Williams vorwegzunehmen.
Diese beiden Sets hätte man mit den Black Hawk Aufnahmen in eine weitere 6CD-Box packen können, was mich persönlich gefreut hätte, schon nur weil es etwas mehr Wertschätzung gegenüber der oft zuwenig beachteten Gruppe mit Mobley und dem Wynton Kelly Trio bedeutet hätte. Aber egal, die Aufnahmen sind alle leicht zu kriegen, die Box wäre wirklich nur eine Umverpackung gewesen.
The Complete Columbia Album Collection
Enhält alle 52 Columbia Alben in ihrer ursprünglichen Form (70CDs), inkl. ein paar Raritäten (s.o. und anderswo), darunter eine DVD von 1967, die denmächst in der ersten Bootleg Series Box wieder erscheinen wird.
Zudem ein dickes Booklet, über das ich leider nichts weiss.
The Genius of Miles Davis (Trumpet Case Set, Limited Edition)
enthält die Boxen #1-8 in der metal spine Ausgabe.
Was die Legacy Editions betrifft: es gibt welche von „Kind of Blue“ (2CD oder 2CD+DVD), „Sketches of Spain“ und „Round About Midnight“. Nur letztere enthält Material, das auf den oben genannten Boxen fehlt (Live-Mitschnitte des Quintetts sowie die Version von Monks „‚Round Midnight“, mit der Miles 1955 in Newport sein scheinbares Comeback einläutete [ich bin mächtig stolz über den korrekten Gebrauch des Wortes, das eben nicht „anscheinend“ heisst!]). Es wäre schön gewesen, wenn das ganze Set veröffentlicht worden wäre… nun gut, es gibt ja genug Bootlegs.
Soweit ich weiss, ist weder im KoB noch im Sketches of Spain Set etwas zu finden, was nicht in Box #1 oder #2 zu finden ist. In Box #2 ist eine enorme Menge an Alternate Takes und Rehearsals zu finden, was teils auch an der verworrenen Veröffentlichungsgeschichte liegt (besonders „Miles Ahead“ betreffend, das erste Album mit Gil Evans). Die KoB Legacy Edition enthält ziemlich unmotiviert die grossartige Sextett-Session von 1958, als Bill Evans noch reguläres Bandmitglied war und Philly Joe Jones noch der Drummer. Diese Session ist zu unrecht viel zu wenig bekannt, weil sie nie als Album erschien (sie landete zum grösseren Teil auf der einen Hälfte von „Jazz Track“, die andere enthielt den Soundtrack zu Louis Malles „L’asenseur pour l’echafaud“… das Highlight der Session, „Love for Sale“, landete auf einer der Zusammenstellungen von Rest-Material, die Columbia während Miles‘ Absenzen veröffentlichte). Zudem ist am Ende der zweiten CD noch „So What“ vom Konzert in Scheveningen (9. April 1960) zu hören.
Dann gab’s noch die Anniversary Editions von „Kind of Blue“ (blaues Vinyl, die selben zwei CDs und die DVD) und von „Bitches Brew“ – letztere lohnt sich, denn sie enthält nicht nur eine DVD des Lost Quintet von 1969 sondern auch eine grossartige CD eines Konzerts in Tanglewood von 1970 (zudem auch 2LP und 2CD mit dem üblichen Material, die zwei CDs enthalten dasselbe, was auch auf der regulären Legacy-Doppel-CD zu hören ist – aber dazu hab ich anderswo auch schon mehr Details gepostet).
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