Re: Jazz-Glossen

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gypsy-tail-wind
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redbeansandriceDregni ist von Haus aus Gitarristenkritiker, nicht Jazzkritiker, und deine Wut, die ich schon verstehen kann, passt nicht gut zusammen mit dem Beharren auf timbres and moods, das ich teile…

Doch doch. Das eine sind die Fakten (Roy Eldridge, aka „Little Jazz“, Trompeter, 1911-1989, Bindeglied zwischen Satchmo und Dizzy), die müssen einfach stimmen (und man darf sie auch hinterfragen, angreifen, umstürzen, wenn man Grund dazu hat… also Jackie Paris 1926-1974 war offensichtlich falsch).
Das andere ist halt der persönliche Zugang, das was ich oben meinte mit dem anfixen, gewissermassen. Wenn ein Kritiker das hinkriegt – also nicht bloss eine brillante Analyse, die Matthew Shipps‘ Urteil und Ansprüchen genügt, sondern auch einen Text hinkriegt, der Dich und mich und tausend andere in den Laden rennen lässt, um die CD zu kaufen oder das Konzert zu hören, dann finde ich das eben auch wichtig.
Und ich halte das übrigens auch in der Geisteswissenschaft so: Man muss sich klar sein darüber, wo man steht, sonst taugt die Forschung wenig… Objektivität gibt’s nicht (auch in den Naturwissenschaften nicht, übrigens).

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