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gypsy tail windKlingt schon interessant – allerdings ist das rasante Anwachsen im Netz auch etwas, was ich eigentlich nicht so sehr mag. Das bezieht sich jetzt nicht auf die Debatte, ist mehr eine generelle Beobachtung. Etwas wird nicht wahrer, wenn hunderte oder tausende es twittern oder verlinken.
sagt ja auch keiner. das mal so im internetforum klargestellt.;-)
gypsy tail windZur Debatte: Wenn Du ausgewählte Zitate Präsentieren magst, wär ich sehr interessiert!
Chinen kenn ich nicht, aber von Ratliff hab ich eigentlich schon ganz okaye Sachen gelesen, soweit ich mich erinnern kann. Was ist denn bei der Beschreibung, die Du oben verwendet hast, das anstössige?
schwierig. punkt des anstoßes ist chinens behauptung eines „left-of-center jazz vector“, womit implizit ein „center“ gesetzt werde (das ist im wesentlichen joe morris‘ punkt). dann kommt die üblichen radikalisierungen innovation vs. interpretation, schreiben vs. spielen, positive beispiele von journalisten gegen die heutigen augespielt, haynes und iyer finden, dass es sowas wie jazz gar nicht gibt, borgmann verteidigt free als haltung gegenüber free als stil, über die AAJ (jazz journalists association) und ihren preis wird gewettert, der randy weston und fred anderson nie berücksichtigt hätte, irgendjemand wird beschuldigt „to s**k wynton’s dick“ usw. wirklich übel persönlich beleidigend wird shipp gegenüber howard mandel, allgemein wird ratliffs coltrane-buch als unsinn bezeichnet und der yuppie-kritik allgemeine profillosigkeit & innovationsblindheit vorgeworfen, die eben einen insgeheimes „center“ des jazz konstruiere.
wenn ich chinens text über brötzmann @ visions (LINK) lese, kann ich vieles nachvollziehen: das ist wohlwollend formuliert, bleibt aber prinzipiell oberflächlich skeptisch und kriterienlos (wirft der musik aber wahlweise ökumenisches durcheinander oder orthodoxie vor), ein diffuses beschreiben von willkürlich erfahrenen timbres & moods.
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