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redbeansandriceedit: grad ein bißchen durch Kelley’s Monk Buch geguckt, an dessen cabaret card scheinen andere Leute federführend beteiligt gewesen zu sein…
Ja, ich hab die Passage am Wochenende gelesen… Colomby, sein seriöser weisser Manager, sowie ein paar Freunde mussten bürgen. Als Monk aber 1957 Miles‘ üblen Umgang mit Coltrane (der litt unter massiven Entzugserscheinungen und wurde dann zusammen mit dem anderen unkontrollierbaren Junkie der Band, Philly Joe, gefeuert) beobachtete und ihm – grosszügig – einen Job anbot, da war das noch nicht viel Wert, denn Monk spielte selber noch gar nicht wieder…
Es ist das Kapitel 18, „My Time for Fame Will Come“ (May 1957-December 1957), das gleich damit beginnt, wie Harry Colomby sich mal wieder an die State Liquor Authority wandte. Nica und Maely Dufty (wer das ist, weiss ich nicht, hab das Buch noch nicht von vorne zu lesen begonnen) boten rechtliche Unterstützung an, Nicas Anwalt gelang es zu bewirken, dass Colomby angehört wurde, Colomby füllte aber die notwendigen Formulare aus und bat Freunde und Bekannte von Monk, „character letters“ für ihn einzureichen.
Eine Bedingung, welche die State Liquor Authority stellte, war allerdings, dass Monk Arbeit hatte…
Colomby hatte den legendären Gig im Five Spot gemischelt, der im Sommer 1957 begann… dort war zuvor noch kein Jazz zu hören gewesen, aber Joe Termini (der das Lokal mit seinem Bruder Iggy leitete) war sogar bereit, auch noch für Monk auszusagen. Im Mai 1957 war die cabaret card dann wieder da, sie trug die Nummer G7321.
Am 4. Juli begann Monk im Five Spot – der Gig sollte am Ende sechs Monate dauern. Es war Monks erster langfristiger Gig als Leader und sein erster regelmässiger paycheck seit der Zeit mit Coleman Hawkins zehn Jahre davor (600$ pro Woche, 225 behielt Monk, den Rest verteilte er an die Sidemen).
Quelle: Robin D.G. Kelley: Thelonious Monk: The Life and Times of an American Original, New York / Toronto / London / Sydney 2009 [Paperback 2010], S. 225.
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