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Eine weitere, von mir selten gehörte Platte aus dem Ellington-Stall.
Johnny Hodges With Billy Strayhorn And The Orchestra (1962)
Die Namen Johnny Hodges und Billy Strayhorn klingen in meinen Ohren wie Zauberwörter und The Orchestra ist hier natürlich im wesentlichen das Duke Ellington-Orchestra mit den üblichen Verdächtigen Anderson, Carney, Gonzalves, Hamilton u.a. Das Programm besteht vor allem aus alten Klassikern des Ellington-Strayhorn-Songbooks und Standards, hier aber im state-of-the-art Studiosound der frühen 60er aufgenommen. Ich vermute mal, dass man dadurch die alten Gassenhauer vom Sound her an den damals aktuellen Geschmack anzupassen versuchte. Doch bei aller Sympathie für Hodges und Strayhorn liegt gerade hier für mich der Makel der Platte. Der von mir durchaus geschätzte Creed Taylor hat das Album so perfekt produziert, glattgeschmirgelt und auf Hochglanz poliert, dass dabei leider der Musik etwas verloren geht. Wenn ich in früheren Posts Ellingtons Musik als präzise und wild beschrieben habe, so kommt ihr hier die Wildheit zu einem großen Teil abhanden. Wo es auf früheren Aufnahmen rockte, rumpelte, fauchte und kreischte, herrscht hier Perfektion ohne Ecken und Kanten.
Keine wirklich schlechte Platte, gerade die schon wieder grandios sentimentale Aufnahme von Daydream hat was. Als ganzes Album ist mir das aber zu glatt. Die einschlägige Kritik beurteilt das anders, aber ich stehe hier zu meiner abweichenden Minderheitenmeinung.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)