Re: Jazz Reissues

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gypsy-tail-wind
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nail75Danke dir, gypsy. Ich muss da wohl einfach mal reinhören.

Mach das, ja. Das ist ja dann eigentlich Zwanzigerjahre-Jazz – und nicht von der etwas geschliffeneren Art, wie ihn z.B. Louis Armstrong darbot, der was den musikalischen Rahmen betraff durchaus ein wenig mit der Zeit ging und seine Big Band der Dreissiger einigermassen den Gepflogenheiten der Swing-Ära anpasste … in den Zwanzigern kesselte und polterte es eben doch noch ziemlich anders – für mich hat das einen ganz eigenen Charme, auch weil die Musik oft irgendwie sehr physisch, direkt ist … und wenn die Solisten gut sind, höre ich gerne solche Sachen (es gibt auch ein paar phantastische Bunk Johnson-CDs bei American Music, „1944 Masters“, „Second Masters“ und „1945/45 Masters“ oder so ähnlich). Das war damals wohl das erste Revival der Jazzgeschichte, als Mitte der Vierziger ein paar dieser Veteranen plötzlich wieder auftauchten … von da an lief dann eigentlich alles parallel, Condon spielte bis weit in die Fünfziger seinen Chicago Jazz, Roy Eldridge, der ja auch mal mit Beboppern konnte, trat auch mit Dixieland-Bands auf, Coleman Hawkins traf auf Henry „Red“ Allen (den im besten Sinne durchgeknallten Trompeter der phantastischen Luis Russell Band – Kauftipp -, die für mich zu den tollsten der Zwanziger gehört) … und daneben bereiteten Miles und Coltrane schon die nächste „Revolution“ vor.

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