Re: Jazz Reissues

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gypsy-tail-wind
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Ja, ein immenser Verlust – das vergegenwärtigt in der Tat jedes Hören! Live war er ja (darum auch mein Hinweis auf „Pure Genius“ etc. neulich) davor gefeit, in die Falle des etwas zu süssen lyrischen Trompetenspielens zu gehen … bzw. er spielte, wie Larry Kart es beschreibt, maschinengewehrschnelle Stakkati in hohen Lagen und es gelang ihm auch dabei noch, lyrisch zu sein. Ein wirklich einmaliger Trompeter! Klar, Fats Navarro war vor ihm da, ein ähnlich kompletter Lyriker, aber halt doch aus einer anderen Zeit, in der der Bebop entwickelt, noch nicht bis an seine Grenzen ausgelotet wurde, wie das Brown, Roach und Rollins ein paar Jahre später gemacht haben.

Es ist ja – auch wenn man sich die Bestenlisten der Leute hier im Forum anschaut, die sich zwar mit Jazz befassen, aber nicht sehr weit in die Tiefe gehen – eine Tragödie, dass das Brown/Roach-Quintett bis heute viel zu wenig bekannt ist. Es gehört nämlich direkt neben das Miles Davis Quintett, was die besten Gruppen der Fünfzigerjahre betrifft. Die Mercury-Alben hätten es verdient, in all den Bestenlisten direkt neben „Cookin'“, „Workin'“, „Steamin'“ und „Relaxin‘ with the Miles Davis Quintet“ zu stehen!

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