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tejazzIch mag diese japanischen reissue-LPs, bei denen wieder mehr Aufwand (Sawano, Universal-Reihe usw.) betrieben wird.
Einige der LPs liegen weit im dreistelligen €-Bereich, wenn man sich denn ein passables Original zulegen möchte.
Von vielen der LPs gab es keine Nachauflagen.
Für eine Lars Gullin/Ake Persson auf Philips oder Paul Gonsalves auf Vocalion (oder Griffin NIGHT LADY) mit (2006) ca. € 22 – 25 plus Porto und EUSt. nicht nur ein preislich einigermaßen erschwingliches Vergnügen sondern auch aufgrund der übernommenen Coverherstellung (flipback bei UK-re, Standardcover bei dänischer oder dicke Karton/Fotohülle bei Philips-re) ein haptisches und optisches Vergnügen.
Aufgrund des Wechselkurses ist es ja wieder recht teuer geworden und viele dieser reissues werden ja auch in Europa gefertigt und nach Japan geliefert. Das ist seit einigen Jahren (z.B. Sawano) ja oft der Fall, vielleicht fällt auch die Arvanitas darunter.Diese „Kakubuchi“-cover trifft man sehr häufig bei alten Atlantic/Atco-Pressungen an. Keine Ahnung, wie lange man da daran festgehalten hat, aber bei der 1200-Serie, schwarzes Label, ist das wohl zumeist der Fall.
Was ich als besonders positiv dabei empfinde ist, daß diese cover seltener oben oder/und unten eingerissen bzw. die LP in der Mitte durchgeschlagen ist. Da sind wohl mehr Festigkeit bzw. strafferes Lagern (Klemmen) der Platte im cover im Spiel.
Kann mich natürlich täuschen und habe einfach mehr Glück gehabt.
Ich stimme Dir voll zu. Gerade wenn ich mir manche Fresh Sound LP so ansehen, dann bin ich einerseits zwar froh, die Musik überhaupt in Händen halten zu können – dann auch noch als Vinyl-Scheibe – andererseits stört mich durchaus aber auch die etwas lieblose Herangehensweise. Einfach auf den Markt schmeißen, da es ja sonst niemand macht.
Im Gegensatz dazu kommen mir hochwertige Reissues, hinter denen dann auch noch ein Konzept, eine Philosophie steht, sehr entgegen. Gerade auch, wie Du schreibst, bei Platten, die ansonsten die 1k-Marke durchbrechen und für mich nicht mehr erschwinglich sind. Die japanischen Reissues, die es danach mal gab (bei Gonsalves bspw., oder auch Sahib Shihab auf Oktav) sind gebraucht dann auch fast schon so teuer, wie ein neues Sawano Release.
Klar, Jazz-Vinyl-Hörer sind dann auch eine sehr spezielle Klientel, da funktioniert so etwas und nimmt vielleicht auch bizarre Züge an.
Über Atelier Sawano habe ich übrigens noch den folgenden Waschzettel-Text gefunden:
„From the back room of their small family owned shoe shop in the heart of Osaka’s Shinsekai district the Sawano brothers, Yoshiaki and Minoru, share their passion for Jazz music. After decades of collecting vinyl LPs the founding of a record label seemed like a natural progression, and so, in 1998 the Atelier Sawano label was born. Keeping in the tradition of the Japanese artisan, where handcraftsmanship and attention to detail are ones greatest concern, the Altelier Sawano label prides itself on quality.
In the era of digital downloads Atelier Sawano seeks to preserve the sanctity of the ‚music album‘ as a physical object. Whether the album is released on CD, or as part of the analog LP series, the artwork, packaging, feel, and track running order are all given careful consideration.
Producing new recordings by talented but often little known musicians and selecting vintage albums for reissue the Atelier Sawano catalog is varied and it grows as each month passes; united by the motto „to only release music oneself would like to listen to.“
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III