Re: Jazz Reissues

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gypsy-tail-wind
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alexischickeich finde es schade,dass sie keine bonus tracks oder alternates veröffentlicht haben,so wie bei den Sinatra Veröffentlichungen.

In den meisten Fällen wird’s schlicht keine geben. Impulse produzierte generell weniger Bonustracks (also Outtakes, überlebende fertige Alternates etc.) als andere Label. In einigen („Love Cry“ von Ayler) hätten diese gar nicht Platz, und generell ist das Konzept mit der Wiedergabe der Originalcover eben Album-fixiert (und das ist auch einigermassen ok).

katharsisZu White habe ich mich nur über wikipedia informiert, da steht u.a. Dolphy, aber es sind keine Aufnahmen angegeben.
Ich wundere mich immer wieder, wie viel in Kahn’s Impulse-Buch letztlich fehlt, da ich von White vorher noch nie gehört habe.
Von John Handy kenne ich nur „New View“, die ich für gelungen halte. Sonst ist Handy ein unbekannter Fleck für mich.

Handy war ja mit Booker Ervin der Grund, warum Mingus seine langjährige Frontline Shafi Hadi/Jimmy Knepper gefeuert hat. Das Debut der neuen Band ist auf „Mingus in Wonderland“ zu hören, da sind beide fantastisch! Handy spielte zudem das klassische Solo über „Goodbye Pork Pie Hat“ (auf „Mingus Ah Um“) und wurde von Mingus auch später wieder beigezogen (z.B. auf „Mingus at Monterey“). Seine frühen Roulette-Alben (es gibt drei, wobei das dritte, „Jazz“, erst ein paar Jahre verspätet erschien, die anderen beiden gab’s in Japan und gibt’s auf einem Freshsound-Twofer) sind schön, die ersten Alben mit der neuen Band mit White („Recorded Live at the Monterey Festival“ und „Second Album“ sind ebenfalls nicht schlecht (sie sind auf dem Mosaic Select, das ich mal noch kaufen muss, ist noch ein drittes drauf, „Projection“, sowie einiges zuvor unveröffentlichtes) sind wohl der Höhepunkt seiner Karriere als Leader. Danach gab’s teils schröckliche Dinge, über die ich lieber schweige ;-)

katharsisBzgl. „mutig“ meinte ich übrigens keineswegs die von Dir genannten ‚alten Hüte“, sondern Alice Coltrane, Marion Brown und White. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die reißenden Absatz finden werden, daher finde ich das in der heutigen Zeit schon mutig.
Ansonsten ist mir der CD-Markt zu fremd, als dass ich die Gesetzmäßigkeiten verstehen könnte. Manches scheint wirklich sehr deppert zu sein, aber immerhin führen solche VÖs dazu, dass man auf einmal wieder tolle Jazz-Alben in großen Elektronikmärkten vorfindet. Immerhin!

Ja, das dachte ich mir, dass Du Brown und Coltrane etc. meintest. Dennoch wollte ich drauf hinweisen. Sinnvolle Quer-Subventionierung innerhalb der Reihe würde eben besser funktionieren, wenn die anderen Releases besser ausgewählt worden wären.

katharsisHier noch ein kleiner Wink für Blakey’s „A Jazz Message“. Ich finde die Aufnahmen sehr schön und wohltuend anders als die Powerhouse-Messenger-Alben.

Muss ich mal wieder hören… hörst Du denn auch Blakey entspannter oder liegt’s nur am Setting?

vorgartenich freue mich riesig über marion brwon und diesen alice-coltrane-twofer. aus der ersten staffel sprach mich irgendwie nichts an, da ich kein komplettist bin.

kennt jemand die beiden jarrett-alben?

Bei Brown hab ich insgeheim ncoh immer auf ein Impulse Mosaic Select gehofft, was hiermit wohl vom Tisch ist (die beobachten eben den Markt und werfen nicht einfach so mal ein Set raus, von dem die Hälfte eben erst – und sei’s bei Lonehill – erschienen ist… weil sie sonst nämlich nicht genügend Exemplare davon absetzen können). Aber ich freu mich dennoch auch sehr darüber!

Die Jarrett-Alben hab ich länger nicht mehr gehört – sie stammen von denselben Sessions, insofern eine sinnvolle Kombination, allerdings fehlen Bonustracks (im „Mysteries: The Impulse Years 1975-1976“ dauern dei betreffenden CD1 und CD2 69:07 und 59:16 – ob von den Bonustracks etwas essentiell ist kann ich aber nicht sagen, vermute aber mal eher nein).

vorgartenja, bei der ersten marion-brown-esp MARION BROWN QUARTET unbedingt darauf achten, dass sowohl MEPHISTOPHELES (mit alan shorter) als auch EXHIBITION (mit benny maupin anstelle von shorter) drauf sind – sind nämlich wirklich toll.

mein brown-einsteiger war ja WHY NOT mit stanley cowell, sirone und rashied ali, auch auf ESP. ich liebe das album bis heute.

„Why Not“ ist ebenfalls toll, und als Einstieg wohl bestens geeignet (auch für Hörer, die dem Free Jazz eher skeptisch gegenüberstehen übrigens!). Mir ist die düstere Konzentration von „Marion Brown Quartet“ am Ende aber doch lieber, ist für mich einer der ganz grossen Klassiker des Free Jazz!

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