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Wenn bei Schallplatten und CDs ab ca. € 100 schon Zoll erhoben wird, ist das schlechtweg falsch. Das sollte man aus Prinzip nicht tolerieren.
Bis zum Warenwert von € 22,00 ist alles Abgabenfrei, wenn es legal ist.
Für Geschenke gilt der Höchstwert von € 45,00 (da bin ich nicht ganz sicher), weiß aber nicht, wie der Nachweis funktioniert. Ich habe ab und an mal eine „Restplatte“ oder als guter Kunde eine LP/EP mehr bekommen, da wurde ich dreimal mit „erwischt“ und es ging zweimal ohne Berechnung, aber einmal war es eine Tortur. Da wurde dann der Preis geschätzt, ich hatte Glück, daß das ein Japan-set (3 LPs Wynton Kelly & Coleman) war und der letzte Preis bei ebay bei ca. $ 45 lag. Bei alten 2nd-hand-LPs kann das ins Auge gehen.
Ab den € 22,00 wird der Steuersatz von 19% erhoben, allerdings dann in der Regel auf Warenwert plus Porto/Versand. Das kann von Zollamt zu Zollamt aber unterschiedlich sein, manchmal läßt man das Porto unter den Tisch fallen. Ist aber letztlich logisch, denn man kann die importierten Waren ja weiterverkaufen. Also wird wie beim kommerziellen Importeur verfahren.
Diese Verfahrensweise gilt bis zum Warenwert von € 150,00. Ab dann werden noch 3,5% Zoll erhoben – auf Warenwert + Porto. Auf die Summe aus Warenwert, Porto und Zoll wird dann die EUSt errechnet und dann aufgeschlagen und Zoll + EUSt eingefordert.
Also sind Zollerhebungen unter einem reinen Warenwert von € 150,00 falsch. DHL hat das auch mal bei mir versucht und mußte dann den Steuerbescheid ändern.
Es war zwar nur um die € 4,–, aber bei Zollgeschichten kenne ich keine Freunde. Im Gegensatz zu den Umsatzsteuergeschichten, die ich als gerechtfertigt ansehe und nahezu täglich in Form der Mehrwertsteuer auch zahle, halte ich von Zöllen auf Waren, die in der EU nicht hergestellt werden, überhaupt nichts. Das ist für mich staatlich abgesegneter Betrug.
Eklig wurde es auch einmal, als ich ein Schellack-Set (James P. Johnson auf Asch) für $ 9,99 bekam und als Porto $ 38,– dazukamen. Der Zöllner hatte mir unterstellt, den Warenwert nach Absprache mit dem Verkäufer gedrückt und das für die € 22,– -Regel ja erst mal nicht geltende Porto erhöht zu haben. Zum Glück war da ein Portoaufkleber auf dem Karton, der ca. $ 35,– herzeigte. Aber da gibt es bei Post- oder Paketzustellern verschiedene Aufkleber, auf denen das Porto nicht immer ersichtlich ist.
Die aktuellen Umrechnungskurse erhält man bei www.zoll.de, rechte Spalte unter Umrechnungskurse.
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