Re: Jazz Reissues

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monoton

Registriert seit: 07.02.2010

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katharsisIch hab‘ rein gar nichts dagegen einzuwenden, aber das finde ich dann doch auch überraschend! Wie sieht denn Deine Hancock-Hitlist sonst aus und wie gehst Du mit den Gebeten bei „Hear O Israel“ um?

Letztlich erwischst Du mich hier auf dem falschen Fuß. Ich überlege seit ca. 1 Stunde was ich Dir hier antworten könnte. Eine Hancock Liste kann ich nicht aufstellen. Ich habe nur ca. 7 Alben aus unterschiedlichsten Phasen. D.h. es ist weder representativ, noch werde ich ihm gerecht. Als ich vorhin nach Hancock suchte, fiel mir eine noch eingeschweißte „Speak like a child“ in die Hände. Aufgerissen und eingeschmissen stelle ich während Lied 4 das gehörte ab. Nett, aber belanglos. Damit möchte ich mich heute einfach nicht weiter befassen. Grundsätzlich geht es mir mit Hancock wohl ohnehin so. Mir hat das zu wenig Brüche und, hmm, Seele. Mit 70er Jazz Fusion (respektive „Head Hunters“) kann man mich ohnehin jagen (selbst manchem 70er Werk von Miles Davis kann ich nur in ganz bestimmten Stimmungen folgen). Mein zuletzt (innerhalb des letzten Jahres) erworbenes Hancock Album „Crossings“ habe ich auch nicht bis zur B Seite geschafft.
„Hear O Israel“ spricht mich im Gegensatz zum mir bekannten restlichen Schaffen Hancocks auf anderer Ebene an. Mit den Gebeten habe ich keine Probleme. Für mich sind das Texte, deren Inhalt ich nicht mit jeder Phase unterschreiben muß. Solange Toleranz gefördert und nicht zu (heiligen) Kriegen aufgefordert wird, empfinde ich Religionen als mögliche moralische Hilfe für zwischenmenschliches Miteinander. Ich muß das nicht teilen, wenn es anderen aber Trost und Stütze bietet, warum nicht?

Das Mystische des musikalischen Moments. Sich im Hier und Jetzt, im Rhythmus, im Instrument verlieren, spricht mich an. Wenn jemand dazu einen Lord, Buddha oder whatever benötigt. Mich störts nicht.

(Gerade läuft noch „Maiden Voyage“. Schon sehr nett.)

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