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chocolate milk
Dieses Album ist deutlich anders, insbesondere die Form der Instrumentierung (nur Klavier, keine Band oder ein pompöses Orchester), das war eine mutige Entscheidung von ihm, gefällt mir ausgesprochen gut! „The Dream“ und natürlich „A Woman’s Face“ gehören für mich mit zu den besten Stücken die er jemals geschrieben hat! Aber, es gibt leider auch Punkte die mir den guten Gesamteindruck vermiesen, z.B. das hingehuschte, wie auf der Flucht wirkende Klavierspiel bei einigen Songs und disharmonische Melodien. Sicherlich kein Album zum Einstieg aber eine gute Ergänzung zu den bisherigen Alben. Es hätte eines seiner besten und interessantesten Alben werden können!
nail75
Das Wainwright-Album ist in der Tat anders. Ich finde seine Musik funktioniert mit einer pompösen Instrumentierung einfach besser. Das Klavierspiel wirkt auf mich teilweise sehr komplex und in Bezug auf das Tempo überladen („auf der Flucht“ passt als Beschreibung gar nicht schlecht, es geht aber fast in die Richtung „Klavier-Leistungssport“) und passt nicht wirklich zu seiner Stimme. Anders als Dir sind mir die genannten Songs auch nicht wirklich positiv aufgefallen.
chocolate milk
Finde ja eigentlich du solltest dir die zwei Songs nochmal in Ruhe anhören. Aber da du findest seine Musik funktioniert mit einer pompösen Instrumentierung einfach besser, wird dir das erneute Anhören vermutlich auch nicht die Augen öffnen.
nail75
Ich werde mir das Album und diese Songs besonders in Ruhe anhören. Ich bin mit dem Ausdruck „pompös“ nicht ganz glücklich, opulent wäre vielleicht besser. Das stimmt aber vielleicht noch nicht einmal, ebenso effektiv wäre möglicherweise eine andere Art des Klavierspiels, weniger virtuos und dafür songdienlicher.
Die beiden Songs habe ich mir inzwischen auch angehört, aber wirklich überzeugen konnten sie mich nicht. „The Dream“ beginnt wirklich schön, nervt mich gegen Ende aber unglaublich mit diesem opernhaften Gesang („which is harder to do…“). Speaking of which, das ist vielleicht ein Grundproblem. Vieles erinnert hier an gescheiterte Versuch, romantische Kunstlieder (also Kunstlieder der Romantik) nachzuahmen. Das kann er einfach nicht, das gibt weder sein Gesang noch sein Klavierspiel her – schon gar nicht gleichzeitig. Dass er inzwischen dauernd in Richtung Klassik strebt, finde ich bedauerlich. Rufus klingt von Natur aus schon etwas „artsy“, aber bislang hatte er auch eine verspielte, humorvolle, subversive „Pop-Sensibility“, die ist inzwischen vollkommen weg und hat grenzenloser Aspirationen Platz gemacht. Shakespeare, Kunstlied, Oper – geht es nicht auch eine Nummer kleiner?
**1/2 (knapp)
mistershears
Und ganz besonders hervorheben möchte ich „Les feux d’artifice t’appellent“, die Schlussarie aus seiner Oper „Primadonna“, die dermaßen sparsam und durchdacht instrumentiert ist, dass man beim Hören den Atem anhält und sich wie der Beobachter des Feuerwerks fühlt, der durch die nächtlichen Straßen läuft.
Das halte ich für eines der allerschwächsten Lieder auf dem Album. So etwas langweiliges habe ich selten zuvor gehört. Das ist eine Arie?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.