Die typografische Lösung dieses neuen Layouts ist völlig inakzeptabel und entspricht nicht den qualitativen Anforderungen die ein Verlag an ein modernes, elektronisches Medium haben muss.
Schriftwahl und -grad, Laufweite und Zeilenabstände, Farben, Schriftmischungen, die Positionierung der Logotype – Nichts von dem ist lesefreundlich und ausgewogen. Noch vor zehn Jahren hätte man gesagt: „Das geht nicht anders, damit muss man leben.“ Aber man hätte gewusst, das es sich um schlechtes Design handelt. Mittlerweile ist die Softwareentwicklung soweit vorangeschritten, daß man sich mit diesem Augenkrebs im Internet nicht mehr zufrieden geben muss. Und ich erwarte von einem Grafikdesigner (oder war es ein Mediendesigner oder schlimmer gar, jemand der soviel Ahnung von Typografie hat wie Muttchen um die Ecke?), daß er in seinem Studium sein Handwerk erlernt und keine Erstsemester Leistung verkauft.
Wer sonst, wenn nicht die Verlage, sollte einen hohen Anspruch an guter grafischer und typografischer Arbeit haben? Es gab Zeiten, in denen leisteten sich Verlage berühmte Typografen als Berater, die mit kritischem Blick dafür sorgten, daß die Ergüsse der Autoren auch in einer entsprechenden Form den Leser erreichten. Und das in einer Qualität, die so zurückhaltend war, das man ein Buch auch noch nach Jahrzehnten in die Hand nehmen konnte, ohne Augenschmerzen beim Lesen zu bekommen.
Das ist eigentlich ein Witz: Beipackzettel zur Online Welt. Das neue Aussehen des RollingStone-Forums.
Bekomme ich ein Rezept um meine Augen behandeln zu lassen?
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