Re: Kenny Dorham

#7527459  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 67,064

redbeansandriceseh ich erst, nur zwei Abweichungen (und eins das mir fehlt..)… :sonne: hatte ohnehin irgendwie im Gefühl, dass ich bei Whistle Stop gegeizt hab, werd ich kritisch nachhören müssen… @john: halt uns auf dem laufenden;-)

hmmm zu Ray Bryant… die Aufgabe auf Meet Oliver Nelson meistert er in der Tat ziemlich grandios, besser als ich es ihm zugetraut hätte… aber bei ihm hätt ich Angst gehabt, dass er die Bohemia Aufnahmen zugekleistert hätte, vermutlich ungerecht…

Und ich war bei „Whistle Stop“ wohl mal wieder zu grosszügig :-)
Aber als ich das Album zum ersten Mal richtig gehört habe, hat’s mich umgehauen und irgendwie möchte ich an diesem Eindruck festhalten…

Wegen Bryant: ich meine nicht, dass er schlecht ist, keinesfalls… aber eine Band mit Nelson und KD als Sideman ist irgendwie für mich was anderes als so eine „hardcore“ Hardbop-Band mit Timmons, Burrell, Sam Jones drin! Das ist für mich irgendwie härtere Musik, Bryant passt besser zu Nelson oder z.B. zu Benny Golson (auf „& The Philadelphians“ ist er super!), die ein klein wenig altmodischere Musik machen.
Bei Nelson täuscht das natürlich, aber auf den meisten seiner Small Group Alben – mit Ausnahme vom zweiten und dritten mit Dolphy – wirkt er für mich irgendwie so, als sei er doch noch stärker im Mainstream daheim, Leute wie Joe Newman, Hank Jones, George Duvivier, Wendell Marhsall, passen da sehr gut dazu… die Kontrastgruppe wäre etwa Wynton Kelly, Paul Chambers, Sam Jones, Philly Joe Jones… schwierig, das in Worte zu fassen, aber ich höre da gewisse Unterschiede… z.B. auf Savoy-Alben mit der Hausrhythmusgruppe Hank Jones-Wendell Marshall-Kenny Clarke, im Vergleich mit Waldron/Garland-Chambers/Watkins-Taylor/Philly Joe, die eine etwas härtere Gangart einschlagen. Irgendwie so… und Bryant ist für mich dabei wie Nelson eine Art Grenzgänger wo ich nicht so recht weiss, wo er reingehört. Duvivier und Taylor konnten natürlich mit allen, aber ich kann mir Philly Joe und Sam Jones schlecht mit Hank Jones und Joe Newman vorstellen, um ein konkretes Beispeil zu machen. (Und ja: Jones und Jones gab’s ja auf Cannoballs „Somethin‘ Else“, aber da sagte ich ja bereits, dass ich die auch wegen der Besetzung äusserst speziell finde.)

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba