Re: Gil Scott-Heron – I’m New Here

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tina-toledo
Moderator

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Beeindruckendes Album. Die Guidelines sind eben keine großväterliche Mahnung, sondern schlicht notwendig, um das Album zu hören. Denn es erzählt eine Geschichte, und jedes Wort scheint schwer wie Blei. Ob Gil Scott-Heron gerade spricht oder singt (oder irgendetwas dazwischen), seine sonore, belegte Stimme ist das Zentrale und Einnehmende an „I Am New Here“. Merklich verlebt, aber voll und stolz. Die dunkeln, langsam pulsierenden Soundscapes untermalen sehr schön die finale Stimmung, die seine Vocals ausstrahlen, vieles an den Beats klingt Minimal- und Dubstep-geschult. „I’ll Take Care Of You“ ist der einzige Track, den man sich mit seiner souligen Piano-Begleitung und vertraut scheinenden Gesangslinie noch auf früheren Alben vorstellen könnte. Der Track sticht hier als einer der wenigen „Songs“ heraus, aber alles auf „I Am New Here“ ist von der gleichen herben, brüchigen Schönheit. Der Mann ist ja eigentlich erst 61, dennoch klingt hier alles nach Schlusspunkt und nach Bilanz-Ziehen. Ob es sein letztes Album bleibt?

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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!