Re: ROLLING STONE Februar 2010

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mep

Registriert seit: 12.05.2008

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… die Krise meines bisherigen Traumduos ME/RS hat mir doch tatsächlich die Antwort auf die obige Frage direkt in die eigenen Ohren und Augen gespült / geworfen / gezaubert / und wer hätte das gedacht / es ist / nicht: ja. sondern. Trommelwirbel:

Spex.

Habe jetzt die letzten beiden Nummern des Heftes gekauft und von vorne bis hinten am Stück verschlungen. Ein Heft mit Stil, mit Anspruch und eigener Persönlichkeit. Inklusive Ecken und Kanten. Und mit Texten. Echten Texten. Mit Nebensätzen und so. Die man sogar mehrfach lesen möchte und auch manchmal schlicht auch mehrfach lesen muss. Und schon alleine Georg Seeßlens Filmtexte sind jeden Spexerwerb dreimal wert, seitdem auch die epd immer mehr zum cinema Verschnitt mutiert ist, in den letzten Jahren, und dem großen Mann der deutschen Filmkritik kaum noch Entfaltungsraum bietet…

Allerdings ist die Spex natürlich auch bei weitem kein reines Musikmagazin. Und gerade das subkutane Linksfundament der Texte finde ich persönlich auch manchmal etwas schwierig und ermüdend. Aber wenn schon Texte zu Mode und Politik, dann so wie in diesem Magazin…

Die Spex hat einen neuen Abonnenten. Und der RS hat für mich persönlich eine einzige Möglichkeit nach jetzt fast genau 10 Jahren des ständigen Lesens nicht vollkommen aus meiner musikalischen Welt zu verschwinden, wenn man sich denn tatsächlich auch endlich mal wieder auf die eigenen Stärken und Qualitäten der umfassenden und erschöpfenden Kritik und Beschäftigung mit und über Musik besinnen würde. Aber an die textliche und inhaltliche Qualität der Spex, da besteht für mich jetzt wirklich kein Zweifel mehr, da wird man bestimmt nicht mehr herankommen können…

Jede Krise hat eben auch sein gutes… man wendet seinen Blick wieder offener in die eigene Umwelt und in den deutschen Blätterwald…

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STANdground.