Re: JOHNNY CASH – American VI: Ain’t No Grave

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tolomoquinkolom

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Sonic JuiceUnd zur Frage, ob es irgendwie verwerflich ist, weitere American-Alben auf den Markt zu werfen und mit Cash Kasse zu machen, kann ich mich auch nur zitieren:

Zunächst mal sehe ich überhaupt kein Problem darin, dass mit Cash Geld gemacht wird. Auch nicht damit, dass seine Bekanntheit postum steigt. Was juckt ihn das, solange es aufgrund allseits wachsender Anerkennung seines Werkes geschieht? Dann kann ich mir nicht recht vorstellen, dass ein alter Hase im Musikbiz wie Cash nicht irgendwie vertraglich / testamentarisch geregelt hat, was mit seinem Song-Nachlass geschehen oder auch nicht geschehen darf – und wer daran verdient (seine Familie, Rubin, wer auch immer). Wenn Rubin (bzw. sein Label) nicht die Rechte hätte, könnte er die Songs auch nicht produzieren und veröffentlichen. So einfach sehe ich das. Gegen den Willen von Cash wäre das doch gar nicht denkbar. Zumal: wenn Cash nicht nur im Wohnzimmer vor sich hin klampft, sondern ins Studio geht und mit einem Produzenten etwas aufnimmt, dürfte der Gedanke daran, dass das auch mal jemand außer ihm selbst zu hören bekommen könnte, nicht so fern liegen. Wegen mir kann Rubin auch noch 100 Outtakes und American VI-X veröffentlichen. Die Kaufentscheidung trifft der Fan. Mich ärgern unveröffentlichte Perlen viel mehr als jede überflüssige Veröffentlichung.

Ja, okay. Ich sehe das halt anders.

Sonic Juice@tolo.: Ich fände es prima, wenn Du mal wieder zu Dir zurück kommst und nicht schon wieder irgendwelche Gespenster als virtuelle Opponenten für Deine Streitschriften imaginierst. Jetzt gibt es also eine „Betroffenheitsjury“, die irgendwo tagt.

Es ging um die Herrschaften, die über die Vergabe von MTV Awards, Grammys und die Trophäen der American Music Association entschieden und entscheiden. Ich finde es darüberhinaus auch nicht ungehörig, den Zusammenhang zwischen Ableben des Künstlers und Goldregen (ab AMERICAN IV) zu hinterfragen. Mit Gespensterei hat das nichts zu tun.

Und die nächste Hypothese ist jetzt, dass es sich „im schlimmsten Fall“ (ob der nun existiert oder nicht) um Outtakes handele, die „im beiderseitigen Einvernehmen“ von Cash und Rubin (aha, es spricht die Augenzeugin) nicht für eine Albumverwertung taugten.

Bei den zeitgenössischen Coverversionen war es so, dass sie meist von Rubin angeschleppt und in Cashs Wohnzimmer ausprobiert, angenommen oder eben auch verworfen wurden. Über die Herkunft dieser Outtakes, die zu V und VI wurden, sollte man schonmal nachdenken dürfen. “Falls” die von Cash abgelehnten Songs (die er aber zu Testzwecken an- oder gesungen hat) tatsächlich in die Verwertung als Grundmaterial für AMERICAN V oder VI eingegangen sind, hielte ich dies schon zumindest für nachfragenswert.

Das erste American-Album hat mich aber aufgrund der unerwarteten Paarungen (Danzig etc.) und diesem düsteren Image gereizt und darauf bin ich dann auch auf seine alten Aufnahmen gestoßen.

Ausgezeichnet. [Das ist so gemeint, wie es dasteht.] Welcher Cash gefällt Dir besser?

Bei den ersten American-Alben war er übrigens auch noch ziemlich gut bei Stimme. Wie hast Du es denn geschafft, Dir in jungen Jahren sein gesamtes Frühwerk draufzuschaffen, ohne auch nur ein Ohr an die zunehmend medial präsenten und allseits gefeierten American-Alben zu verschwenden?

Ich habe hoffentlich nicht geschrieben, dass es Verschwendung wäre, jene AMERICAN-Alben zu hören. Über die Umstände dieses Abfeierns und die sehr gezielte Zusammenstellung der Songs für eine bestimmte Zielgruppe kann man allerdings schon den einen oder anderen Gedanken “verschwenden”; ebenso über die Nachlassverwertung.

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