Re: JOHNNY CASH – American VI: Ain’t No Grave

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

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Herr Rossi@Tolo: Soviel Konsens war selten.;-) Ich denke nicht, dass mein Cashs 50s- und 60s-Aufnahmen negiert oder abwertet, wenn man auch die „American Recordings“ schätzt. III war für mich der Höhepunkt, nach IV bin ich ausgestiegen – auch aus dem Gefühl heraus, dass jetzt der Nachlass verramscht würde. Wenn Niko V so hoch wertet ist das für mich aber ein Grund, sie noch zu hören.

„I Walk The Line“ ist einer meiner absoluten Lieblingssongs, da reicht nicht aus den „American“ Recordings ran.

Es macht wohl doch weniger Probleme, wenn man beim Hören nicht diesen wunderbaren Bariton der früheren Jahre im Kopf hat, sondern ihn erst anschließend für sich entdeckt. Hat man den Cash allerdings dort, tut es weh dessen fortschreitendem Verfall auf den letzten AMERICAN-Alben zuzuhören. Mich macht das eben eher traurig als ergriffen.

Die V (und folgende) halte ich weiterhin für eine unwürdige Resteverwertung und zwar nicht nur weil nach Aussagen von Rubin selbst überwiegend nur Stimmaufnahmen von Cash vorhanden waren und vier Jahre lang – mit zugegeben vorzüglichen Musikern – an vorzeigbaren Ergebnissen herumgebastelt wurde. Im schlimmsten Fall handelt es sich bei einem Teil dieser Aufnahmen gerade um jene Stücke, die Cash und Rubin für die regulären Alben zwar ausprobierten, aber in beiderseitigem Einvernehmen als nicht passend für eine Albumverwertung erachteten. Outtakes bleiben Outtakes. Von Johnny Cash gibt es über 90 Studioalben und annähernd 60 Compilations, da müssen nicht unbedingt alle letzten geröchelten Töne auf CD oder Vinyl gequetscht werden, die dann von einer Betroffenheitsjury als Perlen prämiert werden.

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