Re: JOHNNY CASH – American VI: Ain’t No Grave

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nikodemus

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tolomoquinkolomHumoristische Einlagen schätze ich sehr; stehen lassen kann man eine solche Aussage jedoch nicht. AMERICAN V mag alles mögliche sein, ein Meisterwerk ganz gewiss nicht.

Und wirklich empfehlen kann man die AMERICAN-Reihe von Rubins Cash leider nur bedingt. Auf diesen fünf, bald sechs Alben gibt es nicht den “legendären” Johnny Cash, American Folkmusic schon gar nicht; eher eine Art strategische Gemischtwarenhandlung für die Popindierock-Zielgruppe. Das zeigt (neben den Wiederaufbereitungen) auch die Verwendung der Coverversionen bekannter Künstler und bereits erfolgreicher Songs auf diesen „Werken“. Rick Rubin lässt den großen, kranken, alten Mann Bewährtes nachsingen: Dean Martin, Sting, Tom Waits, Neil Diamond, U2, Nick Cave, Beck, Soundgarden, Danzig, Bruce Springsteen, Roberta Flack, Beatles, Eagles, Leonard Cohen, Gordon Lightfoot undsoweiter. Gegen die Genannten ist wenig einzuwenden, auch wenn der eine oder andere Forer hier die Originale eher meiden dürfte. Wer aber tatsächlich Interesse hat, den großartigen Folksänger Cash kennenzulernen, sollte nicht mit dem zusammengeleimten “Alterswerk” eines zuletzt Todkranken beginnen, sondern mit einer oder einigen der etwa über neunzig anderen Alben dieses Man In Black.

Den „Folksänger“ Cash kenne ich sehr wohl, ebenso wie den späten Cash und die Künstler, die er covert. An anderer Stelle hab ich mich ausführlich dazu geäußert, warum ich „A Hundred Highways“ so schätze (sogar mehr als die anderen Alben der Reihe). Das „Meisterwerk“ hast du mir zwar auch in den Mund gelegt, ich würde das aber unterschreiben.

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