Re: Was macht einen guten Song (nicht Track!) aus?

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redbeansandrice

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bullschuetzDieser Argumentation kann ich mich nicht ganz entziehen – in der Tat, wenn man den Song von seiner Entstehung her, sozusagen produktionsästhetisch betrachtet, sind die Harmonien bestimmt wichtig. Ein Gitarrist klampft Akkorde vor sich hin und probiert dazu melodische Wendungen aus – so entstehen bestimmt viele, womöglich die meisten Songs.

Andererseits: „Mercedes Benz“, Janis Joplin.

Ich habe den Song noch nie mit Harmonien gehört – vielleicht gibt es eine solche Version, keine Ahnung. Natürlich wäre es leicht, ihn mit Akkorden zu unterlegen: Tonika, Subdominante, Dominante, meinetwegen hier und da eine Moll-Paralleltonart.

Aber ist der Song ohne diese Harmonien kein vollständiger Song?

einfacher Test –
1) Melodie austauschen, den Rest (also, Harmonien und Text) lassen -> neuer Song ?
2) Harmonien austauschen, den Rest lassen -> neuer Song ?
3) Text austauschen -> neuer Song?

ich würd tendentiell in allen drei Fällen nein sagen… wenn man jetzt zwei Sachen austauscht und eine lässt…

neue Melodie, neuer Text, gleiche Harmonien -> ganz klar ein neuer Song
neuer Text, neue Harmonien, aber gleiche Melodie (schränkt die neuen Harmonien natürlich ein) -> eher kein richtig neuer Song
neue Harmonien, neue Melodie, gleicher Text -> tendentiell ein neuer Song…

von dem her würd ich dann wohl sagen, dass die Melodie am wichtigsten ist, dann der Text, dann in etwa gleichem Abstand (:-) ) die Harmonien…

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