Re: Was macht einen guten Song (nicht Track!) aus?

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krautathaus

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bullschuetz
Spannend wird es bei besonders markanten Riffs – die Satisfaction-Version von Cat Power ist ja in der Tat erstaunlich. Aber wie Du schreibst, Gypsy Tail Wind: „kaum wiederzuerkennen, wenn man nicht aufpasst“.

Cat Power läßt nicht nur den Riff weg, sondern auch den Refrain und singt den Song in moll, (a-moll, c, d-moll).
Das nimmt den Song schon gehörig auseinander, die Komposition, das Songwriting würde man ohne den Text nicht wiedererkennen.

Meine Fragestellungen gingen ja auch nicht dahin, was ein guter Song ist, sondern welche Faktoren ich beim Bewerten des Songwritings berücksichtigen muß.
Da bleib‘ ich dabei, daß die Harmonien unerläßlich sind. Alles weitere ist Beiwerk.

bullschuetz
In der Regel besteht die Grundsubstanz des Songs aus Text und Melodie, die einen Menschen packen können, selbst wenn er von Akkorden, Harmonien und ihrer strukturierenden, „erklärenden“, harmonische Zusammenhänge stiftenden Bedeutung keine Ahnung hat. Der gute Song braucht also im Grunde nichtmal eine Lagerfeuergitarren-Begleitung. Er funktioniert auch a cappella.

Er funktioniert aber nur dann a capella, wenn der Singer/Hörer die dazugehörigen Harmonien kennt. Die hat man nämlich beim singen immer im Hinterkopf.

Wie Roseblood schon schrieb: Die Melodie von Blowin‘ in the wind funktioniert mit anderen Harmonien nicht.

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