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TheMagneticFieldAllein die Aussagen auf dieser Seite zu Rap/Hip Hop zeigen, dass eine Umfrage zum besten/wichtigsten/relevantesten Musikjahrzehnt in diesem Forum völlig überflüssig ist. Wer die Spannung und Entwicklung gerade im Electro und mittlerweile auch wieder im Rap Bereich nicht wahrnimmt kann fast nur in den 60ern und 70ern landen (die 80er Synthie-Kacke ist ja eh außen vor). Ich hab mir die Umfrage-Links oben jetzt nicht angeschaut, aber ich nehme an die 90er sind auf Platz 3 gelandet? Müssten sie eigentlich, kam doch diese ganze Naturburschen/Grunge-Fraktion den alten Rock-Herren endlich wieder entgegen…
Aber ist es im Rap/Hip Hop nicht so, dass es nicht einfach nur um die Musik, sondern um eine ganze Bewegung, (Jugend)kultur geht, die man auch erst begreifen muss? Dass man sich da als „Alter“, wie ich einer bin, gar nicht mehr so richtig zurecht findet, selbst wenn man es wollte?
Mein Neffe, der inzwischen auch fast 30 ist, hört bis heute Hip Hop, ich habe schon früher viel mit ihm Musik gehört, ich habe ihm meine Sachen vorgespielt, er mit seine Sachen. War immer sehr spannend. Ich fuhr Ende der 90er sogar als „Aufpasser“ mit ihm und seinen Kumpels auf eine Hip Hop-Festival.
Mich hat diese Welt fasziniert, auch der Musik konnte ich im Laufe der Zeit was abgewinnen. Aber ein Teil dieser Welt wurde ich nicht.
Ich denke, dass Hip Hop nach längerer Zeit mal wieder was war, mit dem sich die „jungen Leute“ identifizieren konnten. Sie hatten wieder „was eigenes“.
Was in meiner Jugend ja selbstverständlich war, denn Pop-Musik war das Vorrecht der Jugend, die Eltern hatten damit wenig zu tun.
Heute bin ich die Generation meiner Eltern von damals, Pop-Musik gehört jedem, egal wie alt man ist.
Der Jugendliche kann sich mit Pop-Musik nicht mehr abgrenzen. Was ich eigentlich recht schade finde.
Ging jetzt ein wenig am Thema vorbei, aber diese Frage beschäftigt mich schon länger, ob Pop-Musik (und ich nehme jetzt bewusst den Begriff Pop-Musik für alle musikalischen Richtungen) den jungen Leute heute noch als identitätsstiftend gilt.
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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102