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Eine lustige Diskussion, ich versteh die Aufregung aber nicht ganz.
Man sollte sich vielleicht einfach damit abfinden, das die Masse der Menschen – und somit auch Musikhörer – konservativ sind, dem Neuen gegenüber sekptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Darum verdienen sich Coverbands auf Dorffesten dumm und dämlich, eben weil die Masse lieber ein schunkeliges „Smoke on the Water“ hört, das man auch mit sechs Weizen noch mitgröhlen kann, als irgendeine unbekannte Combo anzufeueren, deren Songs am Ende noch Überraschungen bieten.
Und letztlich ist nicht nur die Radiohörerschaft so konservativ (und da sollte man mal überlegen, wer hört denn überhaupt noch Radio, wer hält das aus? Radiohörer sind in den wenigsten Fällen wirklich musikinteressiert in dem Sinn, dass sie eine Musikzeitschrift kaufen würden oder sich anderweitig aktiv informieren würden), solche Leute findet man doch auch hier im Forum zur Genüge, da gibt es Diskussionen zu Interpreten, nennen wir sie mal Stones oder Lynne (Namen zufällig gewählt!), da wird jeder Furz, den diese Bands veröffentlichen von Apologeten abgefeiert und die reine Lehre, dass die jeweilige Band unfehlbar ist, wider die Vernuft(?), dass es sich einfach um Geschmacksfragen handelt mit so überzeugenden Argumenten wie „Ich habe aber alle Platten und keine bewerte ich mit weniger als drei Sternen“ und „Stones/Lynne rule(s)“ gegen alle Stänkerer verteidigt.
Vielleicht tröstet es den einen oder anderen, der wie ich gerne an so etwas verzweifelt, ja, dass die Avantgarde von heute, der Mainstream von morgen ist, man muss halt ein bisschen Geduld haben und hoffen, dass irgendwer den Song mal in einer Werbung oder in einem coolen Film verwendet.
Und immer dran denken: „Guter Geschmack macht eben einsam“
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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!