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@Toshy: Schönen Dank für den Beitrag, Amon Düül II scheinen mir hier etwas allzuschlecht wegzukommen, aber „Phallus Dei“ liefert Verächtern auch einige Argumente.
Musikalisch gefällt mir an Amon Düül II der wirklich dichte, dynamische Sound der Gruppe. Trotz aller „mystischen Experimente“ und mancher soundtechnischen Sackgasse besaß die Band einen überzeugende musikalische Identität, die sich in der Tat gar nicht so leicht fassen lässt. „Yeti“ ist aus meiner Sicht ihr überzeugendstes Werk, ein Doppel-Album, das dennoch nie ausuftert und die geringste Zahl überflüssiger Experimente und Sackgassen enthält.
Ein konstanter Schwachpunkt bei Amon Düül sind die Vocals. Auf Phallus Dei gibt es zu viel Gesang, der schlichtweg nervt, vor allem in den kürzeren Stücken („Dem Guten, Wahren, Schönen“). Am besten gefällt es mir, wenn die Band ihrer instrumentalen Kreativität freien Lauf lässt. Dann erzeugen sie einen unnachahmlichen Fluss, ein dichtes Netz von psychedelischen und jazzigen Soundelementen.
Mit den Texten habe ich mich nie beschäftigt – es erschien mir auch nie nötig. Am Besten man lässt sich von der Musik einfach treiben.
Die Bonus-Tracks auf „Phallus Dei“ sind nicht essentiell, aber auch nicht schlecht. Es sind mittellange oder kurze Instrumentalstücke, die dem Album nichts wirklich Wichtiges hinzufügen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.