Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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some-velvet-morning

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Bender Rodriguez

@SVM: Ich bitte Dich, ab sofort nicht mehr meine Person im Bezug zu Deinen Spekulationen und Theorien mit einzubeziehen. Besonders der Hinweis auf eine Szenezugehörigkeit meinerseits solltest Du lieber bleiben lassen. Wenn ich das Gefühl habe, darüber zu berichten, so überlasse dies bitte mir alleine! Übrigens bin ich anscheinend der „kein Mensch“, der in „besagter Szene“ sehr wohl Dub gehört hat – und wer als „Szeneangehöriger“ Bauhaus-Tonträger besitzt, der müsste eigentlich ebenfalls Dub gehört haben…

Sorry, Bender, das habe ich m. E. auch nicht getan. Du hast Dich doch an einer Stelle auch kritisch zu meinen Spekulationen, wie du es nennst, geäußert. Ich wollte Dich auch nicht mit der besagten Szene in irgendeiner Form kompromitieren.
Was 80s „Underground“ anbelangt, bist du für mich der Kenner hier im Forum und Deine Postings zeugen von Wissen, wo ich Respekt vorhabe. In dem Zusammenhang habe ich Deinen Namen erwähnt, werde es aber nicht mehr tun. Versprochen. Wenn du etwas über Krautrock und deren Einfluss auf Industrial schreiben würdest, fände ich es sehr interessant.

Zu Dub: Ich habe alle Tonträger von Bauhaus und nicht eine einzige Dub Platte. Genauso ist es mit Reaggae. Vielleicht kommt das ja irgendwann noch. Die Reaggae/Dub Sachen, die Peel aufgelegt hat, fand ich immer sehr ansprechend.

@Negative Approach: Ja, Dub höre ich bei PIL sehr stark raus. Dieses Stück „Chant“ aber als Beispiel mit dem hämmernden, monotonen Schlagzeug hat etwas von NEU!.

Zu Klaus Schulze, Ure und Krautrock en generalle: Ich habe versucht rumzuwühlen im Netz nach Schulze und Ure. Ja, er muss es gewesen sein. Dabei bin ich auf ein interessantes Schulze Interview gestoßen, der viele Themen anschneidet, die hier angesprochen wurden. Zum Beispiel zum Statement, dass er als eine Art Urvater elektronischer Musik inzwischen gesehen wird:
„I find it very honourable to be called that. I think it is a question of development in time you know? In the beginning when I did electronic music, the German press said we are all crazy. And then when we became famous in England and France, when we were with Virgin Records, so then if it comes from England the Germans believe it. So we became famous in Germany, but electronic music had spread over quite late. Then, their own development, called Berlin-school, or German electronic music, came to rise and became a known name. Later on, in the eighties we had our devoted fans, but then at the end of the eighties came Techno, which was a very fast phase in Germany, and they remembered the 15 or 20 years before, so suddenly we became the Godfather or the Pope of electronics, or Godfather of Techno, or whatever. The young people, who wanted to do something uncommercial, but still powerful, were looking for roots, and so they found us.“

Er schreibt auch über die Verstreutheit der Krautrock Szene und das er Kraftwerk an sich erst 10 Jahre später auf Festivals kennengelernt hat. Als Ex- Düsseldorfer weiß ich, dass Köln und Düsseldorf sich hassen. Das spielt hier vielleicht mit hinein. Er beschreibt die Düsseldorfer Szene als sehr stylish und sie waren Punks, die Dope geraucht haben. Trotz der örtlichen Nähe bestand kein Kontakt.
Wenn du in Düsseldorf nach Köln mit dem Taxi gefahren werden willst, kann es sein, dass Dich der Taxifahrer rauswirft. Zudem: Wenn du mit dem Auto von Köln nach Düsseldorf fahren willst, gibt es kein Schild mit Düsseldorf. Da steht da Neuss, ein kleinerer Ort neben Düsseldorf. Es geht wohl zurück auf einen Königsstreit (?) oder dass Köln eigentlich den Zuschlag als Landeshauptstadt haben wollte. Es ist wirklich seltsam. Beide Orte liegen 50 km voneinander entfernt. Schulze kommt ja aus Bonn (die Ecke). Von der Mentalität geht das aber noch Richtung Köln. Can sind richtige Kölner gewesen, und NEU!/Kraftwerk eben Düsseldorfer. Trotz der 50 km Entfernung bestand kein Kontakt. Das ist kaum vorstellbar, muss aber wohl so gewesen sein.
„Not really because in Germany it was quite a different scene y’know? We had the scene in Berlin, which was, not really dirty, but a little bit punky. Kraftwerk, Cluster, and La Dusseldorf, were around Dusseldorf, which is a very fashionable area. So, they did very designer stuff, and we were just punks and went on stage smoking dope and played for three hours or whatever we felt at the moment. So there was no real connection. Then later on, of course, we met at festivals and I got friendly with Florian Schneider but the happenings became about 10 years later.“

Das gesamte Interview hier:
http://www.barcodezine.com/Klaus%20Schulze%20Interview.htm

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