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Some Velvet MorningR.I.P. John Peel
Er hatte damals aufgrund seiner Popularität einen 14 tägigen Vertrag von der BBC bekommen, nachdem die Boote versenkt wurden. Er ist m. E. der längste BBC Moderator in der Geschichte des Senders geworden. Ohne seinen Idealismus wäre er das nie geworden. Leider leben wir heute nur in Zeiten, wo alles ganz schnell gehen muss. Die Künstler müssen schnell einen Hit machen, werden schnell verbraten etc. Und dann noch ein Radio DJ mit eigenem Geschmack? Der hat zu spielen, was der Sender vorschreibt. Es gibt Ausnahmen ,aber das Formatradio hat deutlich seinen Siegeszug im deutschen Radio vollbracht. Deshalb hört auch noch kaum jemand Radio. Leider. Es ist tagsüber oft nicht zu ertragen, was da läuft. Abends läuft bei einigen Sendern dann auch noch Musik aus der Dose. Ich glaube, dass heutzutage niemand mehr einen John Peel einstellen würde. Man hätte ihm gesagt, er dürfe nicht dies oder jenes spielen, das ginge ja gar nicht, die Ähhs etc. sind unprofessionell, etc. Er war ein Orginal. Einzigartig. Er hat allen gezeigt, wie Radio klingen muss.
John Peel war Punk. Er hat allen gesagt: „Ich mache es, wie ich es will und keiner hält mich davon ab“. Nur ein Idealist kann so handeln. Für mich ist John der wichtigste Mensch in der ganzen Musikgeschichte des Pop. Man kann sich nur immer wieder vor ihm verbeugen und lernen. Lernen, lernen, lernnen…. Er hat Radio gemacht.
Er war besessen von Musik. Es hat ihn verrückt gemacht allein in der Vorstellung, dass da draußen irgendwo eine Band ist, die er nicht kennt. Und sein Geschmack ging bis in tiefste Afrika zu den Zimbabwe Brothers.
Wahre Worte, schöne Gedanken!
Ich meine, selbst der Löwenanteil der „Kulturradios“ klingt doch heute meist nur noch wie eine einzige Klangbrühe. Immer schön easy und bedeutungslos (Ausnahmen sind vielleicht manche Nachtprogramme).
Es ist doch auch bezeichnend, dass offenbar die Engländer selbst nicht wenigstens einen tendenziellen Nachfolger in petto haben/hatten. Oder täusche ich mich da komplett? Es ist zwar ein anderes Thema, aber ich fand es anderer Stelle hochgradig grotesk, als Robbie Williams damals die Nachfolge von Ian Dury als Unicef Vertreter antrat. Sicher war es gut gemeint, und man hat ja auch das nötige Kleingeld… Aber menschlich…
Er hat sogar ein Lied gecovert. Es ist sicher wundervoll. :krank:
Naja, ok, war ja auch für einen guten Zweck…
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