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Some Velvet MorningEine nette Anekdote, tosh. Die war mir nicht bekannt. John Peel hat jeden Abend in der Woche gesendet.
Der Stellewert, den Peel für die Musikwelt hatte, wird nie wieder ein Radiomoderator haben. Sein Tod greift ein tiefes Loch ins Musikbuisness, weil es ein Glücksfall war, dass in dieser Position jemand am Mikro war, der es verdient hatte und besser als alle war. Er hat die Macht nie missbraucht, sondern er war ein Idealist, der immer nach neuer Musik Ausschau hielt und das seit seinen ersten Shows in den Sixties in den USA.
Ich habe zwar seine Biografie gelesen, aber es war einfach zuviel um alles zu verinnerlichen.
Was ich dazu sagen will: Ich denke, wenn Peel damals nicht diese Piratensender-Geschichte durchgezogen hätte (und das war ja zweifellos auch purer Idealismus und Hingabe an den Nonkonformismus), dann wäre er sicher nie bei der BBC gelandet. Sie hätten ihn womöglich als Nobody und Spinner davongejagt. Ist es denn nicht so, dass gerade seine speziellen Sendungen die Herzen der Hörer im Sturm eroberten, und dass die BBC im nachhinein so „clever“ war ihm seinen Sendeplatz zu geben?! Er war einfach zu populär. Man konnte ihn nicht mehr wegdiskutieren. Aber es war alles sein eigener Verdienst. Er war der Kult DJ, keine Frage. Aber wie hart mußte er sich diese Position erkämpfen.
Er hat daran geglaubt, er war ein Visionär. Das war sein Leben. Freiwillig hätte man ihm seine Freiheiten niemals zugestanden.
Er war soviel mehr als nur ein DJ. Er war wie die Musiker selbst, und damit konnte er etwas erschaffen. Er war das richtige Bindeglied, dass echte Kunst braucht. Er ist dem Krautrock gar nicht so unähnlich, wenn ich es richtig bedenke
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