Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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tolomoquinkolom

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Excelrose…lässt aber einen entscheidenden Aspekt komplett unerwähnt: Die Beschaffungssituation. Die drei Neu!-Platten waren gut zwei Dekaden lang out of print. Mit anderen Worten: Selbst hierzulande konntest Du in den Achtzigern nicht einfach in einen Plattenladen oder auf eine Börse gehen und eine Neu!-LP kaufen. … Um Neu! hören zu können, brauchtest Du Connections oder das nötige Kleingeld. Als Referenz tauchten Neu! erst in den Neunzigern auf als Musiker wie Red Hot Chili Peppers, Stereolab, Tortoise und natürlich Julian Cope den Namen immer und immer wieder fallen ließen.

Naja, wer die Alben rechtzeitig kaufte, dürfte später ohne “nötiges Kleingeld” und ohne Connections ausgekommen sein. Bei Deiner Referenz-Fabel fehlen seltsamerweiße Bowie und Eno, die hätten allerdings auch nicht in dieses Konstrukt gepasst, denn sie waren ja schon vor den Neunzigern auf Neu!, Cluster usw. gestoßen. Immerhin war das mit der “entscheidenden Beschaffungssituation” recht amüsant, wenngleich natürlich Unsinn.

Mikko SVM, Deine Ansichten sind nicht weniger subjektiv als die von Excelrose. Allerdings ist seine Argumentation weit schlüssiger und nachvollziehbarer als Deine. Er hat Recht. Und nun lass uns über was anderes reden.

Was ist eigentlich Grundlage dieser überraschend schnellen Recht-Sprechung? Oder kann einfach nicht sein, was nicht sein darf? Weshalb diese Panik, wenn ein paar Helden mal keine britischen Pässe haben? Und weshalb soll das Thema jetzt abgewürgt werden? Wegen den Fechteinlagen zweier Radiomoderatoren?

…argumentierst aus der Rückschau von heute aus.

Merkwürdig. Ein klares Bild von komplexen Zusammenhängen lässt sich doch NUR aus der Rückschau gewinnen. Ganze Wissenschaftszweige arbeiten so.

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