Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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sam
Habe mir irgendwann Anfang der Achtziger die „Spoon“ Single auf dem Flohmarkt nachgekauft, und damit bin ich dann richtig bei Can eingestiegen. Es lief damals auf WDR3 gerade diese Can RadioSendereihe, und Holger Czukay war in der ersten Sendung zu Gast und stellte „Delay 1968“ vor. Das wurde meine erste LP, es folgten bis auf „Soundtracks“ und „Flow Motion“ alle anderen in den nächsten Jahren. Und die beiden auch nur deshalb nicht, weil Freunde sie bereits besaßen und ich sie aufgenommen hatte. Ach ja, „Saw Delight“ hat es bis jetzt auch noch nicht zu mir geschaft. Auf jeden Fall ist Can für mich eine der wichtigsten Gruppen der 70er Jahre!

Du hast mit „Delay“ begonnen?! Das ist ja der Wahnsinn. Ich hatte „ganz früher“ mal Auszüge daraus bei einem Kumpel gehört und konnte damit zunächst gar nichts anfangen. So ähnlich wie beim ersten Mal „Atom Heart Mother“.
Dann habe ich in den anspruchsvolleren Printmedien, später, immer wieder einmal davon gelesen. Und trotz meiner ersten Erfahrung, spürte ich so etwas wie eine „kultische Relevanz“, zunächst mal bei Can. Vom Krautrock hatte ich bis dahin noch nie was gehört.
Ich kaufte mir schließlich bei 2001 die Can – Anthology und mußte mich auch da erstmal reinfinden. Spoon, She brings the rain, Outside the door und dann aber auch Uphill, waren die Songs die ich immer wieder spielte.
Viel Zeit ging ins Land und irgendwie habe ich den Faden dann nochmal aufgegriffen. Ein Kumpel hörte Eloy, in einer Ramschkiste fand ich Neu! 2 und ´75 und nicht zu vergessen: Ich gewann bei der eclipsed Verlosung die Phallus Dei von Amon Düül II. Ich hatte keine Vorstellungen und Vorurteile, legte das Ding, inzwischen ganz passabel Psychedelic(UK/USA)-informiert, auf, und ich war fassungslos vor Begeisterung. Von da an kam eine Lawine ins Rollen. Wiederum Berichte in Eclipsed und auch im Stone (auch eine geniale CD Beilage in Sachen Kraut!) halfen mir auf meinem Weg weiter. Ich kaufte zahlreiche skurille und uralte Bücher zum Thema, und besorgte mir, was ich sonst noch an Infos bekommen konnte. Dann Julian Cope´s Buch, und ab da war es echt ganz vorbei und geschehen.
Zuerst hatte ich „Can live“ und „Sacrilege“ von 2001 für je nen Fünfer!!! :-)
Dann gab´s im Mediamarkt die ganze erste Can Staffel (die ersten 5, inkl. Unlimited edition) Hybrid-SACDs für je 7 Euro (bei amazon damals 26 Euro!!!) und ich kaufte sie gleich doppelt und gab die andere Hälfte einem guten Freund, der einen kleinen Recordstore hatte. Dann fand ich Landed, als gebrauchte SACD, plus Soon over Babaluma aufm Flohmarkt und Delay ´68 auch gebraucht. Flow Motion schließlich bei Amazon sehr günstig.
An dieser Stelle: Ich habe bei CDs noch keinen besseren Klang gehört, als die Sacd-Hybriden von Can. Es klingt fast wie feinstes Vinyl! Die neue Neil Young Serie ist ähnlich… „Saw delight“ und „Rite time“ will ich noch anschaffen irgendwann, während ich auf die Alben „Can“ und „Out of reach“ wohl eher verzichten kann. BBC Peel Sessions finde ich aber auch noch saustark ;-)
Es mag leicht plakativ klingen, aber Can ist eine der wenigen Gruppen, die ich wirklich zeitlos finde…

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