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Anonym
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@ otis
Ich wollte den Herrn Kaiser auch nicht auf Teufel komm raus verteufeln. Seine Art der Werbung war damals vollkommen neu und mußte in der deutschen Musiklandschaft wie eine Bombe eingeschlagen haben.
Da stimme ich dir natürlich zu.
Mir ging es in erster Linie darum, auch mal die andere Seite der ganzen Geschichte aufzuzeigen. Kaiser hat sich dann , von anfänglichen Erfolgen und dem , wie Du es nennst, Wirbel, den er veranstaltet hat, wohl irgendwann zu viel zugemutet.
Und es hat sicher genug Leute im Marketingbereich gegeben, die da dann das schnelle Geld gewittert haben und es ebenfalls versucht haben. Da käme jetzt wieder Frank Bornemann und Eloy ins Spiel, die damals ihre allererste Platte(nicht „Inside“!) bei einer Plattenfirma rausgebracht haben, die ihnen überhaupt keine musikalischen Freiheiten ließ. deren Produzent habe laut Bornemann von der Musik überhaupt keine Ahnung gehabt und die Gruppe, als es finanziell nicht lief, ganz einfach fallen gelassen hat. Das wird hierzulande wohl der Normalfall gewesen sein.
Da war Kaiser, was die Umsetzung seiner Idee angeht, doch viel engagierter.
Ganz wichtig erscheint mir auch, daß aufgrund dieser ersten Erfahrungen manche Gruppen versucht haben, die Sache in die eigene Hand zu nehmen. Ich denke mal, so hat Kaiser indirekt sogar Einfluß auf die alternative Musikszene(Schneeball,April…) und die späteren Indielabels der
70er/frühen 80er (Zickzack, No Fun…) gehabt.
Was die hiesige Musikszene der 60er angeht, das kann ich aus eigener Erfahrung nichts beitragen. Habe erst mit zehn Jahren begonnen, Musik intensiv zu hören.
Was hier in der Provinz aber in den 70ern abgegangen ist, da kann ich deine Ausführungen durchaus bestätigen. Es hat in meinem Bekanntenkreis immer irgendwelche Leute gegeben, die in Bands tätig waren/sind. Und es hat auch hier schon damals kleine Festivals und Auftrittsmöglichkeiten zu hauf gegeben.
Noch ein Tip: Bei youtube gibt es die WDR Doku Pop 2000 fast komplett . Wer die damals nicht gesehen haben sollte, unbedingt mal reinschauen.
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