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TosheyOder Eloy (weißgott nicht meine größten Helden unter dieser Sonne) – Waren die Leute bei Harvest dauerbedröhnt, nicht mehr zurechnungsfähig, als sie die Gruppe gesignt haben. Erinnert euch mal bitte an die illustre Künstlerschar, die die Speerspitze des Labels damals bildete. Nehmen die sich „solche Nieten“ ins Boot? Man kann es peinlich finden, wenn eine Band, so, zu einer Art deutschen Pink Floyd mutiert, aber haben sie qualitativ oder emotional was auf sich kommen gelassen (bei allem Pathos und Dialekt) ?
Sie haben sich tapfer geschlagen im Zeitkontext. Sie haben es wenigstens versucht, was immer man davon halten mag.
Sie haben es in einem Land versucht, in dem ein eisiges popkulturelles Klima herrschte, aber es gibt sie immer noch, nicht wahr?
Man sollte jeden respektieren, der sich im Niemandsland versucht hat zu profilieren. Es muss ein harter Weg gewesen sein.
Das eisige Klimas schlug sich ja nur anfangs in Nichtbeachtung nieder. Als Eloy plötzlich sechsstellig verkauften, und im Ausland abräumten, startete die deutsche Presselandschaft laut Bornemann mit neidvollen bis dahin unbekannten Hasstiraden gegen die Band, vor allem aufgehängt an den Lyrics von Drummer Rosenthal, der von „Dawn“ bis „Silent Cries“ ja tatsächlich für schlicht durchgeknallte Texte zuständig war. Die zahlenmäßigen Erfolge konnten die Schreiberlinge nicht mehr verhindern, aber die Berichterstattung schlug Risse in die Band hinein, die 1980 zum Splitt der Traumbesetzung führten. Seit dem nehme ich die Band mehr als Soloprojekt von Bornemann wahr. Gilt auch für das neue Album, das vor 10 Minuten erschienen ist.
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