Re: "Krautrock" und seine Verwandten

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Erwähnung sollte hier auch die erste Besetzung von Mobius und Rodelius mit Konrad Schnitzler finden. Unter dem Namen Kluster spielte das Trio 1970/71 zwei sehr experimentelle Alben ein. (Klopfzeichen/Kluster Zwei Osterei)
Ich kenne nur die Klopfzeichen, auf der ersten Seite sehr freie elektronisch verfremdete Collage überlegt mit Texten von Liselotte Rauner,Rudolf Otto Wiemer, Dorothee Sölle, Wilhelm Willms, Eva Zeller und Uwe Seidel, geprochen von Christa Runge. Auf der zweiten Seite eine rein instrumentale Collage.
Der Covertext des Albums von 1970:
„Das Ensemble Kluster ist eine progressive Pop-Gruppe.Es verkörpert die vielleicht radikalste deutsche underground-music. Seine Spieltechnik ist der Stockhausens und der der „Gruppe Nuova Consonanza“ verwandt.
Die Klusters spielen auf normalen Instrumenten(Klavier,el.Gitarre, Cello, Schlagwerk, el. Orgel) Die Klänge werden aber per Kontaktmikrophon aufgenommen, transformiert, manipuliert, verzerrt, zerhackt, durch Lautsprecher wiedergegeben. Es entsteht ein aufregendes, rauhes und grobstrukturiertes Geräusch-Continuum, reich an Assozitationen und von einer Faszination, die an Klangmagie grenzt. Diese Musik spiegelt unsere technische Welt, zugleich widersetzt sie sich ihr, wie die neuen Texte, die Gefahren melden, Nachdenken erzwingen. Darum die Kombination beider Medien. Die Texte beleuchten zunächst kritisch unseren Alltag als Ernstfall, um im zweiten Teil „Klopfzeichen“ einer anderen Dimension – die Dimension der Utopie, der Menschlichkeit, des offenen Horizonts der Hoffnung – hörbar zu machen. Es sind Gebrauchstexte, provokativ, engagiert und scharfgeschliffen.
Die Texte, geprochen über der Musik, sind auf der A-Seite zusammengefaßt. Die B-Seite enthält nur Musik, eine weitgespannte Meditation, die die Schemata der kurzatmigen Erlebniskurven über den Haufen wirft und sich Zeit nimmt aus Protest gegen eine Zeit, die keine Zeit mehr hat
Die Klusters improvisieren. die Stücke haben keine Titel“

Toningeneure waren Conny Plank und J.Liebig

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