Re: ECM Records

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vorgarten

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ECM 1045
terje rypdal: whenever I seem to be far away

rypdals dritte runde bei ecm versucht ein bisschen was ähnliches wie priester – ein sinfonisches abheben aus dem irdischen, bei ihm wie immer richtung nacht, nicht richtung space, aber die erzeugung eines bewegten klangraums ist beiden eigen, auch der gebrauch des mellotrons, hier vom popol-vuh-mitglied pete knutsen eingesetzt (wenn es sowas wie den“ecm-sound“ wirklich gegeben hätte, müssten popol vuh eigentlich bei eicher untergekommen sein).

damit hat es sich aber auch mit dem vergleich, denn rypdals postmoderner einsatz von orchester plus solostimmen, seiner kreissägengitarre, einem hundstrocken aufgenommenen e-bass, jazzrock und chansonmelodien (vieles erinnert hier sehr an peer rabens fassbindermusiken) groovt nicht, erzeugt kein geheimnis, bewegt sich nicht, klingt nicht gut, wirkt alles andere als zeitlos und wirft die frage auf, was er in seiner bildhaften geste eigentlich illustrieren will. respekt vor so viel bereitgestellter spielwiese – darauf wird aber nur ein bisschen herumgeturnt.

Terje Rypdal electric guitar, guitar
Sveinung Hovensjø 6- & 4-string basses
Pete Knutsen mellotron, electric piano
Odd Ulleberg French horn
Jon Christensen percussion
Südfunk Symphony Orchestra
Mladen Gutesha conductor
Recorded 1974 in Oslo and Ludwigsburg
Engineers: Jan Erik Kongshaug and Martin Wieland
Produced by Manfred Eicher

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