Antwort auf: ECM Records

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gypsy-tail-wind
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vorgartenECM 1041
jan garbarek – bobo stenson quartet: witchi-tai-to

Läuft hier gerade, nachdem ich Deinen Post vorhin beim Einkaufen las … ich kann Deine Skepsis wohl verstehen, mein enthusiastisches Urteil ist 13 (!) Jahre alt bzw. beruht auf dieser ursprünglichen Begeisterung, die danach wohl noch ein paar Male iteriert wurde, aber seit Jahren nicht mehr wirklich nachgeprüft … aber gut, das Stück von Puebla packt mich halt schon, da bin ich ein sentimentaler Hund.

Im Booklet der Box „Dansere“ (mit den Alben „Sart“, „Witchi-Tai-To“ und „Dansere“) gibt es in den ausführlichen Liner Notes von Michael Tucker die Story dazu, wie „Witchi-Tai-To“ entstand und da passt natürlich, was Du sagst, haargenau:

Michael TuckerIn an interview with the late English writer Richard Cook, published in JAZZ REVIEW in may 2002, Garbarek recalled how the group had started in 1973: „I was invited to the Polish Jazz Jamboree, and because Jon and Palle were there already, it was suggested that we do a trio thing. When I went down there, Bobo was there as well [to play with Don Cherry] and the day before the concert there was a jam session at a club, and the four of us played together. Because the four of all came out of that Coltrane thing, we just went off and it was great, a magic night. It was obvious that for the concert Bobo would join us, and it was a very nice concert. […] Bobo had already been invited by Manfred to do an album, and then Bobo suggested that I also join. And so we did WITCHI-TAI-TO, which was Bobo’s session.

(die eckigen Klammern sind so aus dem Booklet übernommen, Jazz Review kenne ich überhaupt nicht, auch Michael Tucker ist ein mir unbekannter Name)

Jedenfalls ist mir das heute auch alles wieder etwas zu geschleckt, gerade mit Stenson werde ich kaum warm und die Grooves und der Kitschton von Garbarek (der zu selten gebrochen wird und selbst wenn er bricht ist er noch kitschig) – das ist schon alles eine Spur zu simpel. Da könnte man nun meinetwegen etwas über den skandinavischen Mittelstand herziehen (aber gut, der war ja wohl komplett besoffen bis die Band auf die Bühne kam) oder meinetwegen auch über die (vermutlich so gar nicht norwegische) Hyggeligkeit der Dänen oder so. So gesehen ist das halt schon irgendwie universelle – universell-gemütliche – Musik, auch wenn sie hervorragend gemacht ist.

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