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ECM 1032
ralph towner: diary
ralph towners erstes soloalbum ist keine reduzierte angelegenheit. mit overdubs aus klavier, zweiter gitarre, gongs füllt er den ohnehin mit meist 12 saiten bespielten raum, auch wenn letztlich alles hörbar aus der imaginationskraft einer einzigen person kommt. DIARY ist durchaus facettenreich, aber eben im kontext des towner-universums sich scheinbar willkürlich reihender verminderter akkorde, hinter denen man das thema oder die melodie schnell aus den ohren verliert. wenn er ihr die treue hält, bei „mon enfant“ zum beispiel, kann man sein großes, klassisch gespeistes virtuosentum bewundern; ansonsten steht man etwas verloren im wechsel der akkorde, in der behaupteten dramatik ständiger crescendi und de-crescendi, im anblick eines leeren horizonts. schieres, oft leerlaufendes, musikantentum. aber jemand anderes sieht da vielleicht die weiten einer landschaft, sei sie in oregon oder in skandinavien. das licht, das auf sie fällt, ist jedenfalls immer gleich.
Ralph Towner 12-string and classical guitar, piano, gongs
Recorded April 4 and 5, 1973
Engineers: Kurt Rapp and Martin Wieland
Produced by Manfred Eicher
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