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ECM 1011
dave holland/ barre phillips: music from two basses
wenn man sich dave hollands anfänge ansieht, ist es ja eher ein wunder, dass er zwischendurch bei miles gelandet ist. im prinzip schließt etwas wie dieses duo-bass-album (ein solo-album und ein solo-cello-album auf ECM sollten folgen) nahtlos an das an, was er vorher mit dem spontaneous music ensemble gemacht hat.
barre phillips als partner war ebenfalls eine naheliegende wahl, er hatte 1968 schon das erste – ziemlich großartige – solo-bass-album der jazzgeschichte eingespielt (je nach veröffentlichungsort als JOURNAL VIOLONE, BASSE BARRE oder UNACCOMPANIED BARRE herausgebracht).
hier treffen sich zwei musiker mit ähnlichem instrumenten- und stilzugang, allerdings ist der bei beiden eklektisch genug, so dass es kaum verdopplungen gibt. holland scheint mir schärfer und cerebraler, phillips verschrobener zu spielen, aber eigentlich ist das ein musterbeispiel freier improvisation, in der dem einen immer was zum andern einfällt, in dem sich bei beiden phasen von reaktion und plötzlicher attacke abwechseln. auch die stücke selbst sind ausdruck einer überraschend großen vielfalt an sounds und farben. wobei das stück, dass am weitesten nach vorne schaut, das einzige ist, das den instrumentalen purismus hinter sich lässt: das dezent in echtzeit manipulierte „beans“.
Dave Holland double-bass, violoncello
Barre Phillips double-bass
Recorded February 15, 1971 at Tonstudio Bauer, Ludwigsburg
Engineers: Kurt Rapp and Martin Wieland
Produced by Manfred Eicher
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