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Ich denke wir verstehen uns schon ganz gut, ohne in allem die gleiche Meinung zu haben. Mir ist noch eine anderes Attribut für ECM eingefallen: Erhabenheit. Das ist etwas, was bei mir eine Abwehrreaktion auslöst. Wenn etwas auf den Sockel gehoben wird, reizt es mich, diesen Sockel anzupinkeln. Vielleicht geht es mir auch gar nicht um die Ironie, vielleicht geht es mir tatsächlich mehr um die hochkulturelle Stilisierung. Um in plakativen Bildern zu sprechen: Blue Note ist Club und Bier, Impulse geht in Richtung Saal oder Loft und Wein. Oder im Falle Alice Coltrane Yogi Tee. :teufel: ECM ist Konzerthaus. Das Gläschen Merlot (oder so) gibt es erst danach.
Das Dauner Cover ist sicher sehr ECM-untypisch, was Du ja auch gleich festgestellt hast. Mit einer anderen Typographie könnte das auch gut ein 80er New Wave-Cover sein.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)