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finde ich als reaktionen jetzt ein bisschen zu scharf. ben walters wollte sicherlich nicht ecm beschreiben, sondern seine aversionen und vorurteile zumindest pointiert auf den punkt bringen. und wenn ich das selbst auch großen quatsch finde, mag ich die geste dahinter (sowas einfach mal rauszuschleudern). das passt ja argumentativ schon insofern nicht, da eicher im konkreten fall die musiker hat selbst aufnehmen und auswählen lassen, also keineswegs seinen geschmack drübergestülpt hat (ich habe das duoalbum von bailey mit holland lange nicht mehr gehört, aber fand auch das jetzt auch nicht so auratisch verhallt…).
und was das interview angeht, wirft es schon ein paar interessante fragen auf, die natürlich alle nicht einfach zu beantworten sind. wäre ecm ein pop-label, würde niemand auf die idee kommen, die postproduktion zu hinterfragen. aber hier geht es um allgemeine annahmen über jazz, die sich seit jeher mit der klanggestaltung des labels reiben – auch, wenn man weiß, dass nicht jedes ecm-album wie das andere klingt und man eicher schon zugute halten möchte, dass er sich zuvorderst mit den wünschen der künstler auseinandersetzt. aber dass er nie über seine geschmacklichen interventionen reden mag (er könnte damit ja auch sehr selbstbewusst umgehen), nervt halt auch.
aber – wenn ich das richtig gelesen habe – hat friedrich ja gar nicht auf repeat gedrückt, sondern den moment unaufmerksam verstreichen lassen…
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