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Also, Edward Vesala…
„Nan Madol“ ist ganz toll – dieses Unterkühlte, Nordische, das aber zugleich kocht und sehr intensiv werden kann. Habe Juhani Aaltonen bisher nur dem Namen nach gekannt, super! Auch Charlie Mariano auf der zweiten Seite (zu Beginn am Nagasvaram, das auf der Hülle als „snaga varam“ geschrieben steht!? Haben die den Leerschlag und das „s“ vertauscht bei der Drucksetzung?). Klasse-Album, meine erste Assoziation war „Litania“ von Stanko – ich weiss, dass das 20 Jahre später kam, aber ich kenn mich ja noch nicht so aus in diesen Gefilden… Vesala selbst trägt einen grossen Teil zur Lebendigkeit bei, mit seinem unkonventionellen Schlagzeugspiel, von impressionistischen Cymbal-Wolken über Trommelwirbel bis zu treibend-nervösem Spiel, toll, wie er das macht! Nicht dass die Musik ohne ihn einschlafen würde, aber ein klein wenig statisch ist das ja doch, oder?
Jetzt läuft „Heavy Life“ (Leo). Auch ganz schön, beginnt aber schon einiges konventioneller, mit Reggie Workman und den ganzen amerikanischen Cracks ist klar, dass die Ausrichtung anders ist, mehr am US-Jazz orientiert, allerdings dadurch grad auch an Spannung gewinnend. Tomasz Stanko ist da, mit seinem patentierten Einsamkeits-Sound, aber es gibt auch Soli von James Spaulding (as), J.D. Parran (ts,ss), Chico Freeman (ts), Howard Johnson (bari – Tuba spielen hier Joe Daley und Bob Stewart) und Reggie Workman zu hören. Freeman hat zwei Stücke gür sich und ist auch auf einem dritten zu hören und damit wohl der wichtigste Solist. Die Ensemble-Passagen sind aber zahlreich und für den ganzen Sound prägend.
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