Re: ECM Records

#7265677  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 68,178

Oje, hab leider keine Zeit, jetzt ausführlich zu antworten (oder auch nur alles zu lesen), aber zwei Punkte:

Folk im Jazz… fängt das nicht viel früher an? Zum Beispiel beim späten Albert Ayler, oder bei Charlie Haden’s erster Liberation Music Orchestra Aufnahme für Impulse? Und irgendwie auch beim Art Ensemble of Chicago?

Und ob’s in den 50ern einfacher war, prägend zu sein, ich weiss nicht… Columbia hat in der Zeit auch herausragende Jazz-Produktionen gemacht (Miles, Brubeck, Ellington, kurz auch mal Mingus, dann später Monk, natürlich als er schon arriviert war, aber seine ersten Columbia-Studio-Alben gehören zu seinen besten!).
Und dann müsste man auch noch die Vielseitigkeit des Jazz in den 50ern beachten, die aus unserer nachträglichen Sicht schnell verloren geht (weil wir – oder ich… allerdings immer weniger, man lernt ja nie aus…)…
Was ich damit sagen will: es gab in der Zeit die Hardbop Szene, die Cool Jazz Leute, tollen Jazz von der West Coast, ein paar verbleibende Big Bands (Ellington, Basie, Herman…), und daneben auch noch z.B. die Szene um Eddie Condon, die Dixieland Szene (in der anscheinend in jener Zeit öfter auch Roy Eldridge zu hören war), und dann gab’s auch noch das New Orleans Revival (z.B. George Lewis oder Kid Ory, letzterer hat in den fünfzigern für Verve eine Reihe von Alben aufgenommen).

Ich glaube, dass man das in der damaligen Zeit diese Vielfältigkeit wohl ganz anders gesehen hat als heute… und noch was: Steve Lacy und Herbie Nichols haben ja damals auch in Dixieland Bands gespielt!

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba