Re: ECM Records

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nail75

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gypsy tail wind
Und dann halt der ganze Fokus… da wird ja schon einiges ausgeblendet, neben dem Art Ensemble und Lester Bowie, die einige Alben für ECM gemacht haben, ist das ganze schon sehr europäisch gelagert (ok, ich seh schon, jetzt kommt dann eine Liste als Antwort, Charles Lloyd, Dewey Redman, Sam Rivers, Julian Priester… ich weiss, ich weiss… aber der Fokus des Labels liegt ja schon eher bei Jarrett, Surman, Stanko, Saluzzi, Garbarek, oder Leuten wie Brahem, Abbüehl, Yannatou, etc.)

Also kurz gesagt: ich bin froh, dass es ECM gibt, ich habe ein paar Dutzend tolle CDs (und finde es auch super, dass sie die CDs von Carla Bley und Steve Swallow vertreiben, das kommt grad noch ein gutes Dutzend dazu), aber ich finde es weder das beste noch das spannendste Label der Gegenwart (oder einer anderen Zeit).

Ich mag die Cover sehr gerne. :-)

Ich würde noch andere Amerikaner nennen. Neben Jarrett, Chick Corea, John Abercrombie, Dave Holland, Leo Smith, Don Cherry. Rivers und Redman haben jeweils nur ein Album für ECM gemacht und beide haben sich schlecht verkauft, das Rivers-Album ist sogar nie auf CD erschienen, das ist nur einer Handvoll ECM-Alben passiert…

Welches ist denn das spannendste Label der Gegenwart?

Übrigens mit das beeindruckendste an ECM ist seine Langlebigkeit. Wie lange gab es Blue Note? Und Impulse!? Und Prestige? Und Riverside? Eben…

LargoWas ist das denn für ein Vorwurf? Bei einem deutschen Label liegt es doch auf der Hand, dass der Schwerpunkt auf europäischen Produktionen liegt. Ansonsten käme wahrscheinlich auch der Vorwurf, Herr Eicher solle die Finger lassen, wovon er nichts verstehe (traditioneller US-amerikanischer Jazz). Davon abgesehen hat ECM mehr US-amerikanische Musiker unter Vertrag als z.B. derzeit Blue Note. Da sollte man lieber ein ernstes Wörtchen mit den US-amerikanischen Labels reden, anstatt ECM die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Aber Deinem Einwand mit dem verhaltenen Charakter vieler Produktionen kann ich zustimmen. Viele Aufnahmen klingen wirklich ziemlich ähnlich. Da wären hier und da sicher mehr Ecken und Kanten sowie interessante Farbtupfer angebracht (wie z.B. Nik Bärtsch’s Ronin).

Das stimmt total. Vor allem ist Jazz in Amerika „on life support“.

Ich höre gerade Stoa und erkenne nicht das Farbtupferhafte. Sozusagen.

lotterlottadie natürlich alle ausgewiesene Europäer sind!!!!

ecm ist doch wohl zur zeit das jazz-label schlechthin.

den sogenannten ecm-sound gibt es meiner meinung nach auch nicht unbedingt. die coverästhetik der letzten jahre trägt sicher zu diesem von vielen empfundenem umstand bei. gefördert wird dieses vorurteil bestimmt auch dadurch, dass eicher seine vertragskünstler zu kollaborationen miteinander anregt. was ist daran schlimm,man denke nur an die vorgehensweise bei prestige, und was ist dadurch alles entstanden?!

außerdem soll mir mal einer ein label zeigen das über so lange zeit seinen künstlern die stange hält wie zum Beispiel im Fall von Charles Lloyd und das obwohl die verkaufszahlen jenseits des wirtschaftlichen lagen!

Sehe ich im Grunde alles auch so. Man könnte eine lange Liste von Künstlern erstellen, die seit 20 oder mehr Jahren bei ECM sind.

Vor allem Brahem ist voll der Europäer. ;-)

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.