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Wild Geese wird auch in der aktuellen Intro gelobt:
Christian SteinbrinkReduzierter Folk mit weiblichem Gesang ist sicher keine Rarität der letzten Monate, glücklicherweise. Man denke da nur an Alela Diane, Marissa Nadler und Simone White – die allesamt Alben veröffentlichten, die denen, die sie entdeckten, sicher ans Herz wuchsen. Aus dem deutschsprachigen Raum ist Musik dieser Spielart und dieser Qualität allerdings nahezu unauffindbar – allenfalls die Wienerin Clara Luzia konnte mit ihrem Album in ähnliche Sphären vorstoßen. Dementsprechend verblüffend ist es, völlig unvermittelt diese CD von einer Frau namens Susanne Stanglow aus dem Süden Niedersachsens zu hören zu bekommen. Die zehn Stücke auf ihrem Album sind allesamt reduziert bis in den Purismus hinein, brav wie eine Quäkerin zupft sie ihre Gitarre und singt dazu ebenso weltvergessen wie verzagt, aber in stoischer Ablehnung der gängigen Szenegesetze des Pop. Diese Musik ist unwahrscheinlich stimmungs- wie würdevoll und eine echte Überraschung. Wer hier Knalleffekte vermisst, hat entweder nicht richtig zugehört oder nichts verstanden. Denn dieser Folk mag zwar anachronistisch anmuten, ist in seiner Atmosphäre aber so gegenwärtig wie wenig anderes.
Ich selbst kenne nachwievor nur „Autumn, Golden Trees“, das hat mich persönlich nicht so angesprochen (für das „Mädchenhafte“ oder die „Unschuld“ dieser Musik habe ich wohl einfach keinen Sinn).
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To Hell with Poverty