Re: Horace Tapscott – The Dark Tree (Sommer/Herbst 2009)

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sandhead

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nail75Ich bin sehr gespannt, wie Dir dieses Album gefällt. Schreib doch mal etwas dazu bei Gelegenheit. :-)

So, ich konnte nicht sofort antworten, weil ich beim ersten Hören eine herbe Ernüchterung erlebte, die auch das am gleichen Tag gehörte William-Parker-Album betraf. Die Musik erschien mir langweilig und nichtssagend. Nach dem letzten Ausflug in Pop-Gefilde habe ich tatsächlich einige Zeit gebraucht, mich wieder auf Jazz einzustimmen; jetzt geht es wieder :muede:

„The Dark Tree“ gefällt mir sehr gut. Ich stimme Dir auch zu, daß es (neben vielen anderen) ein geeignetes Einstiegsalbum in den Free Jazz ist, da selbst ein befangener Hörer hier keinen Krach heraushören dürfte, sondern nur Musik. Die Klarinette ist ja Schönklang pur, allerdings liegt hier vielleicht auch der Grund, warum das Album für mich nicht ganz an die besten Jazz-Alben heranreicht. Sie wirkt auf mich eher verspielt anstatt expressiv. Ich habe allerdings kaum Vergleichsmöglichkeiten und weiß daher nicht, wie das Klarinettenspiel auf diesem Album im Vergleich zu anderen Beiträgen John Carters oder im Jazz überhaupt einzuordnen, und was hier möglich ist. (Welche Platten von/mit John Carter kannst Du empfehlen? Welches sind Deine liebsten Jazz-Alben mit Klarinette?)

Trotz dieser kleinen, eher vagen, vielleicht auch nur eingebildeten Einschränkung ist es aber ein sehr schönes Album, welches, obwohl mir die Bläser immer am wichtigsten sind, auch durch die Rhythmus-Sektion begeistern kann, wenn sie für sich spielt.

Danke also für den Tip, ich nehme diesen als weiteren Wegweiser in den Free Jazz erfreut auf.

(EDIT: Nix gegen Schönklang!)

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