Re: Als Jazzneuling die richtigen Platten kaufen

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lotterlotta
Schaffnerlos

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Ich halte generelle Empfehlungen zum Einstieg in den Jazz für sehr problematisch.
Man präveriert doch häufig seine eigenen Lieblinge und die können den potenziellen Neuling dann eventuell hörtechnisch völlig überfordern.

Meist ergeben sich aber Anknüpfungspunkte aus den bisherigen Hörgewohnheiten.
Vielleicht ein paar Beispiele:
Zappa – der Weg zum free-jazz sollte da doch recht leicht fallen!
Weltmusik- ecm schreit förmlich -hier besonders Surman und Garbarek, aber auch alte Sachen von und mit John Mclaughlin(shakti) ebnen eigentlich den Weg zum Jazz ganz leicht.
Auch vom blues,funk und soul dürfte der Weg zum jazz nicht all zu schwer sein.

Am Ende landet man dann sowieso bei Davis, Coltrane, Mingus usw.!

Mein Einstieg erfolgte durch so Sachen wie Sky, Deodato aber auch durch Al Jarreau. Die „over the rainbow , live in europe“ war mit Dave Brubacks „take five“ der erste Türöffner.Die erste Dave Bruback-Platte folgte.
George Benson in den siebzigern war ein weiterer Wegbereiter. Von ihm zu den anderen Gitarrenfricklern McLaughlin, AldiMeola, Paco deLucia. Von McLaughlin zu den Indern und Pakistanis sprich Shankar und Zakir Hussain und schon war ich bei ecm, sprich Garbarek und Surman. Über diesen Umweg landete ich dann bei Coltrane und Miles Davis, wobei ich bei Miles Davis mit seinen letzten Alben angefangen habe, die ich mit Ausnahme von Aura und Tutu heute überhaupt nicht mehr höre. Von da an gings rückwärts zu den Ursprüngen von Miles Davis mit Brücke zu Coltrane. Da zuerst die alten Sachen(Prestige, Blue Note) hin zu den impulse-Jahren. Von beiden gibt es so viele Querverbindungen, Adderley,Monk,Mingus,Dolphy,Blakey, oh je!!und weiter zu allen anderen sideman…….

Lasst es lieber ihr Anfänger, könnte teuer werden:lol:.

Quatsch: hier ein paar Einstiegsdrogen

Julian“Cannonball“Adderley: something else
Dave Bruback: time out
Sonny Clark: cool struttin
John Coltrane: blue trane
Miles Davis: round about midnight
Art Blakey: moanin‘
Lateef: eastern sounds
Weather Report: 8:30
Mingus:the black saint and the sinner lady

Ellington/Mingus/Roach: money jungle
und Ellington/Coltrane

wie konnt ich die vergessen!!

Von der Soundqualität her kann man bei den rvg-remaster und den atlantic-remaster Scheiben sowie den legacy edition bei columbia (sony) fast nix verkehrt machen.
Zur „kind of blue“: hier scheint mir die sacd allen anderen Formaten überlegen zu sein. Vinyl ist aber für highender mit dem entsprechenden Equipment das Mass der Dinge.

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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!